31 August 2006

Traumdeutung, so deutet man Träume richtig

So individuell verschieden die Träume auch sind, zur Analyse geht man doch immer nach einem ähnlichen System vor. Das verhindert vor allem, dass wichtige Aspekte eines Traums übersehen werden. Das beginnt mit dem Aufschreiben der Traumerinnerung in Stichworten gleich nach dem Erwachen und endet mit der ganzheitlichen Traumdeutung.

Erinnerung und Niederschrift des Traums

Wenn man akzeptiert hat, dass man jede Nacht träumt, und sich dazu entschlossen hat, mit den Träumen zu arbeiten, gewöhnt man sich an, jeden Morgen gleich nach dem Erwachen die Frage zu stellen: "Was habe ich heute Nacht geträumt?" Diese Frage kann man auch auf eine Tonkassette sprechen, die abläuft, sobald das Uhrenradio weckt.

Wer schon etwas Erfahrung mit der Traumanalyse hat, wird sich nach dieser Frage fast immer sofort an einen oder mehrere Träume erinnern. Damit diese genau notiert werden können, greift man sofort zum Traumtagebuch auf dem Nachttisch und schreibt alles nieder, woran man sich noch erinnern kann.


Dabei darf man keinesfalls eine Art Vorauswahl treffen, indem man zum Beispiel scheinbar unwichtige oder unangenehme Inhalte "unterschlägt". Es wird alles detailliert notiert.

Das Traumtagebuch muss keine besondere Gliederung aufweisen, man kann die Träume einfach so eintragen, wie sie erinnert werden. Das Datum sollte man aber in jedem Fall notieren, damit man sich später bei der Analyse genau an den Tag und mögliche Vorkommnisse erinnert, die vielleicht in den Traum Eingang fanden. Noch besser ist es, solche Ereignisse gleich mit dem Traum aufzuschreiben.

Besonders systematisch kann man Träume durcharbeiten, wenn man nach einem Schema vorgeht, das eine klare Gliederung vorgibt. Am Morgen fehlt es allerdings oft an Zeit, um den Traum gleich in ein solches Schema einzutragen.


Es kann zum Beispiel wie folgt aussehen. Es wird abgeschrieben und dann mit dem Kopiergerät immer wieder vervielfältigt, damit man für jeden Traum das gleiche Formular verwendet.


Schema zur Traumanalyse

Datum des Traumes – eventuell Wochentag angeben.

Trauminhalte

1. Grundidee – Handlung des Traumes

2. Einzelheiten des Traumgeschehens – detaillierte Angaben über Ablauf, Handlung, Personen, Objekte, Stimmungen, Gefühle und ähnliches.

3. Wichtige Traumsymbole Attribute, Metaphern und ähnliche codierte Informationen des Traumes

4. Typische Trauminhalte wie: Alltag, Angst, Hemmung, Verlegenheit, Wünsche, körperbedingter Traum.

5. Ähnliche Träume in der Vergangenheit: Zeitpunkt, Häufigkeit, Beziehungen miteinander, damalige Erkenntnisse aus der Traumanalyse

6. Fortsetzung früherer Träume in diesem Traum – Anknüpfungspunkte an frühere Träume, Aussagen der damaligen Traumanalyse.

7. Individuelle weitere Besonderheiten des Traumes – Beziehungen zur augenblicklichen Lebenssituation, Einsichten in die Persönlichkeit, Antworten auf aktuelle Fragen und ähnliches.


Sobald der Traum auf diese Weise sinnvoll gegliedert wurde, beginnt man mit der Analyse. Sie wird durch ein solches Schema, das man als eine Art "Inhaltsverzeichnis" des Traums verstehen kann, oft wesentlich erleichtert. Unbedingt notwendig ist es zwar nicht, den Traum so zu strukturieren, manche Menschen stört diese logische "Beschäftigung" mit den Träumen sogar.


Die praktische Erfahrung lehrt aber, dass gerade der Anfänger dadurch oft leichter den Einstieg in die Selbstanalyse findet. Auch Psychotherapeuten verwenden zum Teil solche Traumgliederungen, weil sie die Analyse erleichtern.

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