24 August 2006

Selbstanalyse. das Bild vom idealen Leben zeichnen

Ist das Leben nicht viel zu kurz, um sich selbst zu begrenzen?

FRIEDRICH NIETZSCHE

Bevor Sie sich Gedanken über Ihren idealen Beruf machen können, müssen Sie sich erst einmal darüber klar werden, wie Ihr ideales Leben aussehen soll. Und bevor Sie sich ein Bild machen, sollten Sie zunächst einmal die Grenzen Ihrer Fantasie sprengen und sich vorstellen, Sie seien Milliardär.

Die meisten Menschen setzen ihre Ziele viel zu niedrig, weil sie sich einfach nicht vorstellen können, dass etwas Besseres und Größeres überhaupt im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt.

Lassen Sie diese Grenzen hinter sich und überlegen Sie sich, was Sie wirklich wollen. Viele Menschen machen den Fehler und organisieren ihr Leben rund um ihren Beruf. Machen Sie sich lieber zuerst Gedanken darüber, wie Ihr ideales Leben aussehen soll, und überlegen Sie sich dann, welcher Beruf zu diesem Leben passt.

Die meisten Menschen haben große Schwierigkeiten damit, sich ihr ideales Leben vor Augen zu führen. Denken Sie daran: Sie haben die freie Wahl. Ihr ideales Leben sollte wirklich ideal sein. Es muss nichts mit Ihrem jetzigen Leben gemeinsam haben. Denken Sie einmal über die folgenden Fragen nach:

Wo möchten Sie leben?
Wer bzw. was möchten Sie sein?
Mit wem möchten Sie Ihre Zeit verbringen?
Wie soll Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung aussehen? .Womit möchten Sie Ihr Geld verdienen? Was möchten Sie in Ihrer Freizeit tun? .Wie soll ihr Alltag aussehen?


Stellen Sie sich vor, Sie wären Milliardär und fragen Sie sich, was Sie sich wirklich vom Leben wünschen. Gibt es jemanden, den Sie beneiden? Großartig. Was genau beneiden Sie an diesem Menschen und seinem Leben? Ist es der Beruf? Oder das Haus am Strand? Liebevolle Beziehungen? Neid kann sehr hilfreich sein, wenn wir uns darüber klar werden wollen, was wir uns vom Leben wünschen.

Beschreiben Sie Ihr ideales Leben in allen Einzelheiten. Lassen Sie nichts aus. Geben Sie es in Ihren Computer ein, schreiben Sie es in Ihr Tagebuch oder in ein spezielles Notizbuch. Sie können auch Bilder von Ihrem idealen Leben malen oder Collagen anfertigen.

Eine meiner Kollegin machte Collagen zu jedem einzelnen Lebensaspekt und schrieb in der Gegenwartsform darunter, was die Bilder aussagen sollten. Eines ihrer Lebensziele waren ein Ehemann und Kinder.

Also klebte sie das Bild eines attraktiven Mannes, der in einer Hängematte im Garten schlief, in ihr Album. Auf dem Bild sah man einen hübschen Gartenzaun, ein Hund lag schlafend im Gras und der Mann hielt einen kleinen Jungen im Arm. Für sie repräsentierte dieses Bild ihre Idealvorstellung von häuslichem Frieden. Unter dem Bild machte sie verschiedene Anmerkungen.

Sie beschrieb das Bild so, als sei es bereits Realität. Nur zwei Monate darauf lernte sie ihren Mann kennen und es sieht ganz so aus, als wollten die beiden schon bald heiraten. Betrachten Sie diese Übung als Spiel. Und denken Sie immer daran, dass es sich hierbei um Ihre Idealvorstellung handelt. Ihr Mann und Ihr Sohn müssen ja nicht unbedingt so aussehen wie die beiden auf dem Bild.

Nicht wenige Menschen haben Schwierigkeiten mit dieser Übung. Wenn auch Sie nicht weiterkommen sollten, beschreiben Sie zunächst einfach einen Tag aus Ihrem idealen Leben. Auf diese Weise werden Sie feststellen, was Ihnen wirklich Spaß macht. Beginnen Sie mit dem Aufstehen. Wo möchten Sie aufwachen? Möchten Sie, dass Ihnen jemand das Frühstück ans Bett bringt?

Möchten Sie morgens einen langen Spaziergang am Strand machen? Denken Sie immer daran, dass Sie alles haben können, was Sie sich wünschen. Geld spielt keine Rolle. Beschreiben Sie diesen Tag in allen Einzelheiten bis zu dem Punkt, an dem Sie einschlafen.

Versuchen Sie soviel wie möglich aus Ihrem idealen Leben in Ihr jetziges Leben zu integrieren. Gut, der Mann und der Sohn auf dem Foto lassen vielleicht noch etwas auf sich warten, aber den Hund könnten Sie sich doch schon einmal anschaffen. Sie haben vielleicht kein Zimmermädchen, dass Ihnen das Frühstück ans Bett bringt, aber wie wär's, wenn Sie sich Ihr Frühstück mit ins Bett nehmen?
Fangen Sie mit kleinen Schritten an und Sie werden Ihr Ziel erreichen.

1 Kommentar:

  1. Diesen Post zum Visualisieren finde ich äußerst anregend. In der Tat schätze ich mal, dass weniger als 3% aller Menschen sich überhaupt die Zeit nehmen, ein "inneres Bild" von sich und ihrem optimalen Leben zu machen. Ich habe mir einmal bewusst das Ziel gesetzt, jeden Morgen um 7 Uhr aufzustehen und mir 10 Minuten lang mein Idealleben vorzustellen und zwar unter Einbezugnahme aller Sinnesorgane. Ich habe dabei folgende Beobachtung gemacht: Nicht nur das Visualisieren fiel mir schwer, sondern auch die Regelmäßigkeit der Übung einzubehalten. Folgende Frage hätte ich diesbezüglich außerdem: Mir ist bewusst, dass das Unterbewusstsein keinen Unterschied zwischen Fakt und Fantasie macht. Hier meine Frage: ist es möglich, dass durch regelmäßiges Visualisieren eine Kluft zwischen dem SOLL und dem IST entsteht, die so groß ist, dass sie letztlich zu Überforderung und Aufgeben führt ? Wenn JA, wie lässt sich dies verhindern ?

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