31 August 2006

Selbstanalyse der Traumdeutung als Lebenshilfe.

Zur inneren Ruhe und Selbsterkenntnis

Die ernsthafte, regelmäßige Selbstanalyse von Träumen kann niemals ein unverbindlicher Hokuspokus sein. Sie nimmt immer Einfluss auf die weitere Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die zukünftige Lebensgestaltung, kann tief verunsichern und erschüttern.

Wenn man sich der Traumdeutung stellt, will man natürlich auch einen praktischen Nutzen davon haben. Dieser besteht besteht vor allem in der vertieften Selbsterkenntnis, die zur inneren Harmonie führt. Sie hilft bei Konflikten und Problemen und beim Fällen wichtiger Entscheidungen.

Durch die Traumanalyse wird der Erfahrungsschatz und die Kreativität des Unbewussten genutzt und führt so zur Reifung der Persönlichkeit, bei der auch leichtere seelische Störungen überwunden werden können. Allerdings hat die Selbstanalyse auch Grenzen, wenn sie zum Beispiel auf erhebliche innere Widerstände stößt oder Fehlinterpretationen vorkommen.

Zur Selbstanalyse von Träumen bedarf es keiner Übersinnlichen Fähigkeiten, obwohl ein gewisses Maß an Intuition die Deutungen erleichtert, weil man die bildhaften Botschaften dann rascher versteht. Aber auch nüchterne, sachliche Menschen können mit ihren Träumen arbeiten; für sie ist das oft sogar besonders wichtig, weil sie dabei lernen, nicht mehr so „kopflastig“ zu leben.

Vorsicht mit der Selbstanalyse ist nur dann geboten, wenn der Verdacht auf eine ernstere psychische Störung besteht. Dann könnte die Analyse zu Einsichten führen, denen man nicht gewachsen ist und die seelischen Störungen nur noch verstärken.

Schlimmstenfalls würden die Deutungen sogar mit einem psychischen Zusammenbruch enden, es könnten Depressionen, Schuldgefühl und Selbstmordgedanken aufkommen.


Hier ist es dringend zu empfehlen, sich einem vertrauenswürdigen, gut geschulten Psychoanalytiker anzuschließen, der die Traumanalyse professionell gelernt hat, und der falsche Interpretationen vermeiden und bei dem schwierigen Weg zur Selbsterkenntnis Hilfestellung leisten kann.

Praktischer Nutzen, der Traumdeutung

Die selbständige, systematische Deutung der eigenen Träume wird dann zur praktischen Lebenshilfe, wenn man aus den dabei gewonnenen Einsichten tatsächlich Konsequenzen für das tägliche Leben zieht.

Es ist also nicht damit getan, wichtige Botschaften aus dem Selbst einfach zu registrieren, sondern man sollte unbedingt versuchen, sie im Alltag so weit wie möglich umzusetzen.

Das fällt oft schwerer als die Traumdeutung selbst, dauert länger und kann zu tiefgreifenden Veränderungen im gewohnten Leben führen. Aber auch dabei helfen die Träume oft weiter, indem sie praktikable Wege aufzeigen.

Wobei können Träume helfen?

Die Frage, ob jeder Mensch sich selbst am besten kennt oder die anderen ihn besser einschätzen können, ist umstritten. Manche Fachleute bejahen das erste, weil sie davon ausgehen, dass man nur selbst unmittelbar Kenntnis von allen seelischen Regungen haben kann, von den Mitmenschen werden sie stets „gefiltert“ und durch deren Einstellungen und Erwartungen verändert wahrgenommen.

Andere halten dagegen, dass jeder von uns sich sein persönliches Selbstbild „zusammen zimmert“, das vielfach von Wunschvorstellungen geprägt wird und deshalb nur bedingt zutreffen kann.

Für beide Vorstellungen gibt es genügend Beweise, so dass hier auch keine Entscheidung für die eine oder andere Theorie getroffen werden kann. Vermutlich muss man dabei auch individuelle Umstände des Einzelnen berücksichtigen. Manche Menschen verstehen es eben besser als andere, sich aus der Distanz objektiv zu betrachten.

Außerdem wird das subjektive Selbstbild und damit auch seine Verzerrung im Vergleich zur Realität maßgeblich von der Erziehung und den späteren Lebenserfahrungen geprägt, fallt also bei jedem Menschen unterschiedlich stark „verbogen“ aus.


Es ist sehr müßig, in bezug auf die Selbstanalyse von Träumen, dieser Frage weiter intensiv nachzugehen.

Traumdeutung, Selbsterkenntnis und innere Harmonie

Welchen praktischen Nutzen hat man aber davon, wenn man sich genauer kennt?

Oft kann das doch auch zu unangenehmen Einsichten führen, die man ohne Traumanalyse vielleicht ein Leben lang vermieden hätte. Es stimmt, dass Träume keineswegs immer angenehm und schmeichelhaft nur das subjektive Selbstbild sind.

Aber ob man die unangenehmen Inhalte des Seelenlebens nun kennt oder bewusst unter Verschluss hält, sie sind in jedem Fall vorhanden und beeinflussen das Befinden und Verhalten. Deshalb ist es sicherlich besser nur die persönliche Weiterentwicklung, wenn man auch davor nicht die Augen verschließt.

Nur dann kann man nämlich versuchen, die unangenehmen Inhalte allmählich zu verändern oder sich dazu entschließen, sie zu akzeptieren. In beiden Fällen gewinnt man dadurch mehr innere Harmonie, weil man Widersprüche zwischen tatsächlichen Eigenschaften und Selbstbild beseitigt, die vorher zu psychischen Spannungen führten. Das allein ist schon Grund genug, sich mit den Träumen zu befassen.

Darüber hinaus bildet die vertiefte Selbsterkenntnis natürlich eine Grundvoraussetzung nur die Selbstverwirklichung, nach der wir letztlich alle streben. Nur wer weiß. was tatsächlich in ihm steckt, kann eine Auswahl zwischen den zahlreichen Möglichkeiten treffen und dann verwirklichen. was ihm wirklich wichtig erscheint.

Ohne das Wissen um die vielfältigen Anlagen, Fähigkeiten und anderen Möglichkeiten. die in uns allen latent vorhanden sind und nur darauf warten, entdeckt und neben den nur den Alltag notwendigen Fertigkeiten gepflegt zu werden, fällt die Selbstverwirklichung schwer.


Man benutzt die Energie nur unwichtige Aktivitäten, landet vielleicht auch den einen oder anderen Zufallstreffer, bleibt aber insgesamt unzufrieden und resigniert am Ende vielleicht.

Natürlich muss man sich nicht unbedingt mit Hilfe der Traumanalyse selbst besser kennen lernen, um sich zu verwirklichen. Manche Menschen wissen auch ohne diese Hilfe recht genau, was sie wollen, und realisieren das zielstrebig. Aber auch ihnen kann aus den Träumen noch die eine oder andere beflügelnde Idee zukommen.

Selbstverwirklichung ist heute ein wenig in Misskredit geraten, weil sie zum Teil als Schlagwort gebraucht und als krasser Egoismus missverstanden wurde. Aber Gesundheit und Wohlbefinden stehen in enger Beziehung mit der richtigen Selbstverwirklichung. Wenn man sich selbst "verfehlt", weil man zu wenig von sich weiß, bleibt das Leben oft leer und erscheint sinnentleert. Instinktiv spürt man dann, dass man es zum Teil vergeudet.

Tiefgreifende psychische Störungen mit Angstzuständen, Depressionen und Lebens Überdruss können sich dadurch ebenso wie ernstere körperliche Krankheiten einstellen, die das unerfüllte Leben verkürzen.


Das Streben nach besserer Selbsterkenntnis gehört deshalb zu den wichtigsten Grundfunktionen der Traumanalyse. Es bewahrt vor vielen Irrwegen und verhindert die übermäßige Einschränkung der individuellen Lebensmöglichkeiten.

Durch Traumsteuerung kann die Selbsterkenntnis sogar gezielt gefördert werden. Man erhält dadurch schneller die richtigen Antworten aus dem Unbewussten, die oft auch gleich zeigen, wie man die Selbstverwirklichung praktisch erreicht.


Schließlich nützt es wenig, mehr über sich selbst zu erfahren, wenn man damit nichts anzufangen weiß.

Traumdeutung, Lösung von Konflikten und Problemen

Die richtige Lösung alltäglicher Probleme, aber auch schwerwiegender Konflikte, steht in engern Zusammenhang mit der besseren Selbsterkenntnis. Man muss auch dazu genauer wissen, welche Möglichkeiten einen offen stehen, damit man im Einklang mit sich selbst solche Schwierigkeiten bewältigen kann.

Die Hilfe dabei gehört ebenfalls zu den Grundfunktionen der selbständigen Traumanalyse.

Träume können auf verschiedene Weise zur Lösung von Konflikten und Problemen beitragen. Wichtig ist dabei zunächst einmal, dass man durch die Träume überhaupt erst wieder auf solche Schwierigkeiten stößt, die vorher oft unbewältigt einfach ins Unbewusste verdrängt wurden. Dadurch können sie nie entschärft werden.

Sie stören und belasten weiterhin, nur kennt man jetzt nicht mehr die Ursachen und kann sie auch nicht überwinden. Deshalb fühlt man sich solchen Problemen ziemlich hilflos ausgeliefert, versteht sie nicht und leidet erheblich mehr darunter, als wenn man sich bewusst aktiv damit auseinandersetzt.


Das ganze weitere Leben kann davon überschattet werden, viele Enttäuschungen, Misserfolge und andere negative Lebenserfahrungen sind letztlich darauf zurück zu führen. Die Einsicht in verdrängte Probleme und Konflikte im Traum bedeutet also wieder mehr Selbsterkenntnis und ein objektiveres Selbstbild, stellt das Leben also auf eine realistischere Grundlage.

Für einfache Schwierigkeiten, die den Alltag nicht nennenswert beeinträchtigen, halten die Träume zum Teil eine Scheinlösung bereit, die in der Traumhandlung durchgespielt wird. Das kann dazu führen, dass das Problem von selbst ohne aktives Handeln seine Bedeutung verliert, psychisch nicht länger unterschwellig vorhanden ist und einfach vergessen werden kann.


Hier sind dann die Selbstheilungskräfte der Psyche am Werk, die dafür sorgen, dass man nicht unnötig durch Kleinigkeiten belastet wird. Da die Scheinlösung aus der eigenen Persönlichkeit stammt, steht sie im Einklang mit ihr, ruft also keine neuen Spannungen mehr hervor.

Oft können Probleme, Sorgen und Konflikte aber nicht ohne Mühe gelöst werden. Nachdem man sie aus der Traumdeutung erkannt hat, muss man Lösungen erarbeiten und realisieren. Dazu kann wieder die gezielte Traumsteuerung genutzt werden, die das Unbewusste auffordert, kreative Lösungsvorschläge in den Träumen zum Ausdruck zu bringen.

Anfangs können die Anregungen des Unbewussten unrealistisch sein, wenn vielleicht noch innere Widerstände bestehen, die eine weitere Verarbeitung behindern sollen, damit die Schwierigkeiten rasch wieder ins Unbewusste abgedrängt werden können.


Davon darf man sich aber nicht beeinflussen lassen, auch wenn die Einsichten noch so unangenehm sind. Man verfehlt sonst eine Chance, mit sich selbst und anderen Beteiligten ins Reine zu kommen, die vielleicht nicht so schnell wiederkehrt.

Wenn man sich weiterhin mit den Problemen und Konflikten beschäftigt, sie gründlich analysiert und bewusst über Lösungen nachdenkt, wird das Unbewusste erfahrungsgemäß meist irgendwann auch wirklich realistische Wege aufzeigen oder zumindest bei einem der bewusst gefunden Lösungen durch Träume oder spontane Gedanken seine Zustimmung signalisieren.


Vielleicht spürt man dann plötzlich, dass dies der richtige Weg ist, hat ein gutes Gefühl dabei und auch genügend Antrieb, um ihn in die Tat umzusetzen. Auf solche Empfindungen kann man sich gut verlassen.

Wir werden unausweichlich immer wieder mit Alltagsbelastungen konfrontiert, die sich nur im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit zufriedenstellend überwinden lassen.


Deshalb kann man das Unbewusste mit Hilfe der Traumdeutung auch immer wieder zu Rate ziehen, sie wird so zur universellen Lebenshilfe.

Traumdeutung, Entscheidungen treffen im Einklang mit sich selbst

Das Leben fordert ständig Entscheidungen von uns. Manche sind lapidar und ergeben sich von selbst aus der Situation, andere schwerwiegend und kompliziert, insbesondere wenn man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl hat und die gefällte Entscheidung erhebliche Auswirkungen auf das gesamte weitere Leben nimmt.

Die Traumdeutung hilft, Entscheidungen im Einklang mit sich selbst, zu treffen

Gerade mit den letzteren tun sich die meisten Menschen sehr schwer. Das erklärt sich häufig aus ihrer Unsicherheit über die für sie beste Entscheidung und daraus, dass man mehrere zur Wahl hat, die alle gleich gut ( oder schlecht) erscheinen.

In einem solchen Konflikt wird man oft dazu neigen, den Zeitpunkt für die Entscheidung immer weiter hinauszuschieben, bis es nicht mehr anders geht. Hinterher steht man dann nicht mehr voll dazu, sondern grübelt weiter, ob eine andere Entscheidung nicht doch besser gewesen wäre.

Das belastet unnötig und blockiert viel Energie, die man besser für die Durchsetzung der Entscheidung hätte nutzen sollen, und endet leicht in einem Teufelskreis:

Zweifel an der Entscheidung führen dazu, dass man die nachfolgenden Handlungen nicht aus Überzeugung, sondern nur halbherzig durchführt, deshalb werden sie oft zu Misserfolgen und Enttäuschungen führen, die scheinbar bestätigen, dass man sich falsch entschieden hat.


Wenn das mehrmals vorkommt, zweifelt man immer stärker an der eigenen Fähigkeit, sich richtig und zweckmäßig zu entscheiden. Am Ende dieser Entwicklung steht dann ein Mensch, der sich zu keiner Entscheidung mehr aufraffen kann, weil er meint, dass doch jede falsch sein wird.

Selbstzweifel, Unsicherheit, massive Lebensangst und schwere Depressionen sind die Spätfolgen dieses vermeintlichen Versagens, die oft nur mit Hilfe der Psychotherapie wieder geheilt werden können.

Zugegeben, es ist nicht immer einfach, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen. Jeder von uns macht dabei immer wieder Fehler, weil er zum Beispiel eine Situation falsch einschätzt. Die Folgen müssen wir als Lebewesen, die zur freien Willensentscheidung fähig sind, auch in Kauf nehmen.


Die Erfahrung lehrt, dass es meist immer noch besser ist, eine falsche Entscheidung zu treffen, als eine Angelegenheit immer weiter vor sich her zu schieben, bis sie einem über den Kopf wächst und man sich nur noch falsch entscheiden kann.

Jeder Mensch hat das Recht auf seine Fehler, aus denen man wenigstens für die Zukunft lernen kann. Aber natürlich sind wir alle bestrebt, möglichst wenig Fehler zu machen. Dabei kann die Traumanalyse oft helfen, denn wenn eine Entscheidung ansteht, befasst sich unwillkürlich auch das Unbewusste damit.


Besonders wenn man die später noch beschriebene Traumsteuerung beherrscht, kann man es veranlassen, in den Träumen Entscheidungshilfen anzubieten. Da sie im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit stehen, sind sie uneingeschränkt zu bejahen und energisch durchzusetzen.

Natürlich wird man das Unbewusste nicht mit jeder Kleinigkeit belasten. Wenn es um einfache Entscheidungen des Alltags geht, zum Beispiel einen Einkauf: genügen dazu die Informationen durchaus, die der gesunde Menschenverstand liefert. In erster Linie soll die Erfahrung des Unbewussten dann angezapft werden, wenn eine Entscheidung von erheblicher Tragweite für das gesamte weitere Leben werden kann.


Dazu gehören zum Beispiel Entscheidungen in Gefühlsbeziehungen oder in wichtigen beruflichen Angelegenheiten, wie Heirat, Trennung oder Wechsel des Arbeitsplatzes. Hier sollte man vor einer Entscheidung so sicher wie möglich sein, dass sie auch wirklich richtig ist. Man kann selbst dann, wenn man sich nicht optimal entschieden hat, aus der Situation doch noch einiges retten.

Manche Entscheidungshilfen in den Träumen sind ziemlich offensichtlich. Das kann bedeuten, dass das Unbewusste seine Lösungen für zu wichtig hält, als dass sie stärker verzerrt würden.


Vorsicht ist aber trotzdem geboten, denn es kann sich dabei auch um eine Scheinhilfe handeln, in der sich der wahre Sinn verbirgt. Deshalb folgt man den Träumen auch nicht blind. sondern untersucht. ob sie sich mit den weiteren Informationen vereinbaren lassen.

Oftmals sind die Empfehlungen in den Träumen aber mehr oder minder stark codiert. Ihr Sinn ergibt sich erst aus der Analyse. Er muss ebenfalls anhand anderer Fakten überprüft werden, ehe man die Entscheidung darauf begründet.

Leider kann nicht immer eine Entscheidung so lange aufgeschoben werden, bis man in Träumen die erhoffte Hilfe aus dem Unbewussten erhält. Man muss sich dann mit den vorhandenen Fakten begnügen. Allerdings lässt uns das Unbewusste auch in solchen Fällen oft nicht im Stich.


Es kann spontane Einfälle produzieren. um eine rasche Entscheidung zu untermauern, oder zumindest zu einem "guten Gefühl" der Übereinstimmung mit der Entscheidung führen.

Wer durch regelmäßige Traumdeutung gelernt hat, mehr auf die Botschaften aus dem Inneren zu hören, wird solche Reaktionen leichter bei einer rasch notwendigen Entscheidung mit einbeziehen können.

Traumdeutung, Kreativität und Weisheit des Unbewussten anzapfen

Wenn man davon ausgeht, dass zumindest nichts Wichtiges im Leben vergessen wird, und wenn man das kollektive Unbewusste nach C. G. Jung als Tatsache annimmt, dann schlummert in jedem Menschen ein ungeheurer Schatz an persönlichen und allgemeinmenschlichen Erfahrungen.

Diese Weisheit des Unbewussten bleibt uns im Wachzustand verschlossen, wir müssen uns mit den Erfahrungen begnügen, die jederzeit wieder ins Bewusstsein gerufen werden können.

Zwar dringen sie in spontanen Einfällen auch aus dem Unbewussten durch, aber diese werden oft nicht beachtet oder sind nicht vollständig genug, um bei Entscheidungen und anderen Schwierigkeiten zu helfen.

Die Traumdeutung kann uns helfen, unser Unterbewußtsein besser zu nützen.

Verzichten müssen wir dennoch nicht auf dieses umfassende Potential. Entspannungs- und Meditationsübungen, bei denen sich das Unbewusste öffnet, sind eine Möglichkeit, um aus dem Fundus des Unbewussten zu schöpfen, die Traumanalyse ist eine andere. In viele Träume fließt die Weisheit des Unbewussten mit ein, insbesondere wenn sie Lösungen für Probleme des Alltags enthalten.

Durch Traumsteuerung ist es sogar möglich, den riesigen „Computer“ des Unbewussten systematisch zu nutzen, um von den gespeicherten Informationen zu profitieren. Aber ebenso wie Entspannung und Meditation muss auch die Traumdeutung dazu regelmäßig erfolgen. Dann wird sie zur Gewohnheit, gelingt immer leichter, und man kann sich jederzeit mit dem Unbewussten als Ratgeber in Verbindung setzen.

Hinzu kommt, dass die Weisheit des Unbewussten noch durch die Kreativität ergänzt wird, mit der es die gespeicherten Informationen zusammenfügen kann. Gerade in schwierigen Fragen und Situationen, die man mit dem gewohnten nüchternen Denken nicht befriedigend bewältigen kann, liegt in der Kreativität des Unbewussten oft der Schlüssel zum Erfolg.

Das Nutzen von Weisheit und Kreativität führt dazu, dass man den Anforderungen des täglichen Lebens besser gewachsen ist. Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf Leistungen, Entscheidungen und Probleme, sondern das Leben kann insgesamt positiver und abwechslungsreicher gestaltet werden.


Man verfügt aus den Träumen über mehr Informationen, die man dazu nutzen kann, und erkennt mehr Möglichkeiten, um von eingefahrenen Gleisen abzuweichen und neue Wege zu gehen.

Traumdeutung, Reifung der Persönlichkeit

Eine reife Persönlichkeit zeichnet sich durch eine stabile Organisation ihrer seelisch-geistigen Merkmale aus, die ihr Denken, Fühlen und Handeln in charakteristischer Weise prägt.

Sie ist frei von stärkeren inneren Widersprüchen, ruht in sich selbst und gewinnt daraus Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl. Die Traumdeutung schafft die Möglichkeit als Persönlichkeit zu reifen.

Als Persönlichkeit wird man nicht geboren, dazu reift man erst im Lauf des Lebens heran und längst nicht jeder Mensch erreicht diese Stufe seiner Entwicklung. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Neben der Erziehung, die schon früh die ersten Weichen stellt und das ganze weitere Leben beeinflusst, spielen vor allem die zahlreichen Konflikte, Krisen und Erfahrungen des Lebens, an denen man zerbrechen oder reifen kann, eine wichtige Rolle.

Auch die Träume sind in vielfältiger Weise an der Entwicklung der Persönlichkeit beteiligt. Dabei ist vor allem die vertiefte Selbsterkenntnis wichtig, denn eine reife Persönlichkeit wird nicht durch verdrängte Erfahrungen zerrissen, sondern integriert diese in das Seelenleben.


Das ist zum Teil durch die Verarbeitung in den Träumen möglich, erfordert teilweise aber auch die bewusste Bewältigung, nachdem die Träume wieder daran erinnert haben. Außerdem spielen die Entscheidungshilfen der Träume bei der Lösung von Schwierigkeiten im Einklang mit sich selbst sowie die Weisheit des Unbewussten dabei eine wichtige Rolle.

Allerdings darf man nicht erwarten, einfach im Traum zur Persönlichkeit heranzureifen, so leicht gelingt das nicht. Träume können immer nur Anstöße zur ständigen Arbeit an sich selbst geben.


Diesem nicht immer einfachen, manchmal sogar schmerzlichen Prozess muss man sich bewusst unterziehen. Nur dann wird man irgendwann einmal so gereift sein, dass man sich als eigenständige Persönlichkeit fühlt und anerkannt wird.

Verarbeitung in den Träumen möglich, erfordert teilweise aber auch die bewusste Bewältigung, nachdem die Träume wieder daran erinnert haben. Außerdem spielen die Entscheidungshilfen der Träume bei der Lösung von Schwierigkeiten im Einklang mit sich selbst sowie die Weisheit des Unbewussten dabei eine wichtige Rolle.

Allerdings darf man nicht erwarten, einfach im Traum zur Persönlichkeit heranzureifen, so leicht gelingt das nicht. Träume können immer nur Anstöße zur ständigen Arbeit an sich selbst geben.


Diesem nicht immer einfachen, manchmal sogar schmerzlichen Prozess muss man sich bewusst unterziehen. Nur dann wird man irgendwann einmal so gereift sein, dass man sich als eigenständige Persönlichkeit fühlt und anerkannt wird.

Leichtere psychische Störungen mit der Traumdeutung selbst verarbeiten

Die Traumdeutung gehört zu den wichtigen Techniken bei verschiedenen Formen der Psychotherapie, insbesondere bei der Freudschen Psychoanalyse.

Sie bringt die verdrängten Frustrationen, Konflikte und anderen Probleme zum Vorschein, die das Seelenleben stören, damit sie nachträglich verarbeitet werden und nicht mehr negativ beeinflussen.

Das ist meist eine langwierige Arbeit, die komplexe Lernvorgänge in Gang setzt. Häufig müssen dabei auch erhebliche innere Widerstände gegen die Bewusstmachung der verdrängten seelischen Inhalte überwunden werden, weil man den damit verbundenen Schmerz furchtet oder sich gar schämt.

Bei allen ernsteren psychischen Störungen kann diese Arbeit nur mit Hilfe des fachkundigen Therapeuten gelingen. Er wird nicht nur zur richtigen Deutung der Träume anleiten, sondern vor allem auch die Widerstände analysieren, die dadurch schließlich überwunden werden können.


Gegen eine solche Therapie bestehen heute bei uns immer noch erhebliche Vorbehalte. Es gilt vielen Menschen als Makel und persönliches Versagen, wenn sie mit ihrem Leben nicht mehr selbst fertig werden und zur Bewältigung ihrer Probleme einen Psychotherapeuten zuziehen sollen.

Das verhindert häufig eine frühzeitige Behandlung, kann sogar dazu fuhren, dass man auch durch lange Therapie keine vollständige Heilung mehr erzielt, weil sich bestimmte Gewohnheiten, Gefühle, Einstellungen und Erwartungen zu tief festgesetzt haben.


Dabei sollte es eigentlich ebenso selbstverständlich sein, bei psychischen Problemen den Therapeuten aufzusuchen, wie man bei körperlichen Krankheiten zum Arzt geht. Bis dies jedoch allgemein üblich ist, wird sicher noch einige Zeit vergehen und viel Aufklärungsarbeit gegen die verbreiteten Vorurteile zu leisten sein.

Einfachere psychische Störungen, die man eher als belästigend denn als Krankheit empfindet, bedürfen in der Regel keiner fachlichen Therapie, damit wird man meist selbst fertig. Es wird geschätzt, dass rund 90% aller Menschen zwischendurch oder dauernd an solchen Problemen leiden. Sie könnten schon deshalb nicht alle psychotherapeutisch behandelt werden, weil es dazu viel zu wenig Fachleute gibt.

Manche nehmen Arzneimittel (Psychopharmaka) ein, um ihre psychischen Schwierigkeiten zu unterdrücken. Wenn das nur gelegentlich einmal bei einer akuten psychischen Krise vorkommt, bestehen keine grundsätzlichen Bedenken dagegen, sich auf diese Weise über die Probleme hinwegzusetzen. Die psychische Entlastung, die durch das Arzneimittel erreicht wird, kann dafür sorgen, dass die Selbstheilungskräfte der Psyche wieder einsetzen und die Krise rasch überwinden.

Problematisch wird es erst, wenn man häufiger oder dauernd solche Mittel einnimmt. Das zeigt an, dass die seelischen Schwierigkeiten fortbestehen, obwohl man Psychopharmaka anwendet. Schlimmstenfalls endet die regelmäßige Einnahme mit der Sucht nach dem Medikament, unter der heute schon rund 600 000 Bundesbürger leiden.

Die Selbstanalyse der Träume kann mit dazu beitragen, leichtere psychische Störungen aus eigener Kraft zu überwinden. Man erfährt dabei, welche verdrängten Ursachen dahinter stehen und erkennt oft auch gleich, wie man aus der Krise wieder herausfinden kann. Da diese Trauminformationen aus dem Unbewussten stammen, das auch für die psychische Störung verantwortlich ist, sind sie sehr zuverlässig.

Häufig werden sie von der Traumzensur stark verzerrt und lassen sich deshalb nur schwer entschlüsseln. Aber wenn man sie erst einmal richtig verstanden und befolgt hat, kann man die Krise dadurch oft rasch überwinden. Allein schon mit der Einsicht in die Ursachen verlieren diese erheblich an Einfluss.

Kompliziert wird die Selbsthilfe durch die inneren Widerstände gegen die Traumanalyse. Wenn es sich wirklich nur um eine einfache psychische Störung handelt, sind sie jedoch nicht stark genug, um die Traumdeutung auf Dauer zu verhindern.

Gelingt es nicht, gegen die Widerstände anzukommen, muss man doch den Therapeuten aufsuchen, aus eigener Kraft kommt man dann meist nicht weiter. Die Analyse der Widerstände, die erst die Traumdeutung wieder zulässt, gelingt in solchen Fällen nur dem Fachmann.

Neben der Traumdeutung umfasst die Selbsthilfe bei einfachen psychischen Störungen noch andere therapeutische Maßnahmen. Vor allem Meditations- und Entspannungsübungen mit positiver Autosuggestion haben sich gut bewährt.


Diese Techniken erlernt man am besten in einem Kurs unter fachlicher Anleitung und übt sie dann ständig, damit man sie bei einer akuten seelischen Krise auch ganz korrekt einsetzen kann.

Traumdeutung. Vorahnungen im Traum - kann man ihnen trauen?

Immer wieder berichten Menschen von prophetischen Träumen, in denen sie Ereignisse erleben, die später tatsächlich eintreten. Manchmal befassen sich solche Vorahnungen mit aktuellen Angelegenheiten und gehen schon nach kurzer Zeit in Erfüllung, teils nehmen sie Ereignisse vorweg, die erst viel später eintreten.

Bestreiten kann man diese Phänomene in der Traumdeutung nicht, dazu kommen sie zu häufig vor.

Manche Menschen erleben solche Vorahnungen in ihren Träumen sogar häufiger, andere sehr selten oder nie. Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, die zwar viele der Voraussagen plausibel machen, aber auf einige nicht angewendet werden können.

Zunächst muss man bei vielen Vorahnungen davon ausgehen, dass sie aus der Verarbeitung aktueller Ereignisse und Situationen im Unbewussten entstehen. Da das Unbewusste die Persönlichkeit ganz genau kennt, kann es auch schon vorher bewussten Entscheidung oder Handlung wissen, wie man sich verhalten wird. Das kommt dann als Vorahnung in den Träumen zum Ausdruck.

Dabei ist auch noch das Prinzip der sich selbst erfüllenden Voraussagen zu berücksichtigen. Das heißt, man wird durch die Vorahnung unwillkürlich derart im Verhalten beeinflusst, dass man unbewusst alles tut, damit sie tatsächlich in Erfüllung geht.

Bei den Traumvorahnungen, die sich erst nach langer Zeit verwirklichen und scheinbar nichts mit der aktuellen Lebenssituation zu tun haben, spielen die sich selbst erfüllenden Voraussagen keine so wichtige Rolle oder sind überhaupt nicht festzustellen.

Solche prophetischen Träume kommen wohl in erster Linie dadurch zustande, dass das Unbewusste die Grundtendenzen einer Persönlichkeit, die nur die langfristige Weiterentwicklung eines Menschen maßgeblich sind, sehr genau kennt. Deshalb weiß es auch mit einiger Sicherheit, was in einigen Jahren sein wird.


So können sich sehr treffsichere Vorstellungen von der weiteren Zukunft entwickeln, beispielsweise Erfolge, Misserfolge und Enttäuschungen ankündigen, lange bevor man die ersten Indizien dafür bewusst wahrnimmt.

Diese Vorahnungen schreiben gleichsam die augenblickliche Situation entsprechend der individuellen seelisch-geistigen Tendenzen in die Zukunft fort. Auch Vorahnungen von eigener Krankheit oder eigenem Tod, die gelegentlich sehr frühzeitig auftreten, sind nicht geheimnisvoll, sondern rational erklärbar.


Das Nervensystem nimmt wahrscheinlich die feinsten Veränderungen im Körper wahr, die bewusst überhaupt nicht registriert werden, weil sie zu unbedeutend erscheinen. Im Unbewussten werden sie aber durchaus beachtet und bewertet. Das kann dann zu den warnenden Vorausahnungen führen.

Sieht man Krankheit oder Tod anderer Menschen in Träumen voraus, erklärt sich das vermutlich ebenfalls aus sehr diskreten Wahrnehmungen, die nicht bewusst werden, sondern nur vom Unbewussten bemerkt und verarbeitet werden.

Nicht erklärbar sind auf diese Weise freilich jene Vorahnungen, für die man mit Sicherheit auch keine unbewusst registrierten Informationen erhalten haben kann. Wenn man was gelegentlich wirklich vorzukommen scheint, zum Beispiel die Lottozahlen der nächsten Wochenziehung im Traum vorausgesehen hat, lässt sich das durch keine der obigen Theorien auch nur annähernd erklären. Vielleicht ist es wirklich nur ein Zufall.

Aber man kann zumindest gelegentlich doch nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, dass ein Traum aus unerklärlichen Gründen tatsächlich eine zutreffende Voraussage enthielt. Möglicherweise gelingt es im Ausnahmezustand des Traums wirklich, aus gegenwärtiger Zeit und Raum in eine andere Dimension zu gelangen und von dort aus in die Zukunft zu schauen, wie die Esoterik annimmt. Aber das muss zumindest vorläufig noch reine Spekulation bleiben, an die man glauben, die man jedoch nicht beweisen kann.

Schließlich darf man bei Vorahnungen im Traum nie vergessen, dass es sich in Wirklichkeit auch um codierte Trauminhalte handeln kann, die etwas ganz anderes meinen. Deshalb muss jede scheinbare Voraussage auch daraufhin untersucht werden, ehe man sie als zukunftsgerichtet annehmen darf.

Was soll man also mit den Vorahnungen in Träumen anfangen? Kann man ihnen vertrauen, oder ignoriert man sie besser? Unter der Voraussetzung, dass es sich wirklich um eine Vorahnung und keinen als solche "getarnten" anderen Trauminhalt handelt, gilt die generelle Empfehlung:

Positive Voraussagen im Traum, die zum Beispiel einen Erfolg prophezeien, darf man im allgemeinen annehmen, wenn das erahnte Ereignis mit den persönlichen Erwartungen und Zielen übereinstimmt.


Dann wird man durch die Traumahnung nämlich positiv „vorprogrammiert“ und verhält sich nach dem Prinzip der selbsterfüllenden Erwartungen automatisch so, dass die Vorhersage wahrscheinlich eintritt. Man muss dann nicht lange forschen, woher diese Traumaussage stammt, die positive Selbstbeeinflussung allein ist dabei schon wichtig genug.

Vorsicht und Skepsis sind hingegen bei allen negativen Vorahnungen dringend notwendig, denn sie können sich ebenso wie positive selbsterfüllende und angestrebte Ziele be- und verhindern. Solche Vorhersagen müssen sehr sorgfaltig daraufhin untersucht werden, ob sie nicht etwas anderes zum Ausdruck bringen wollen.


Findet man dafür auch nach gründlicher Traumanalyse keinen Hinweis, sollte man erforschen, ob sich in der Vorahnung irgendeine Warnung befindet, aus der man vielleicht erkennt, wovor man sich in Zukunft hüten muss. Dadurch lassen sich Fehler vermeiden, die man ohne den Traum nicht erkannt hätte.

Ferner muss man sich fragen, ob das angestrebte Ziel, das nach der Vorahnung nicht erreicht wird, möglicherweise überhaupt nicht erstrebenswert ist und nicht im Einklang mit der Persönlichkeit steht. Dann kann man falsche Absichten, Bestrebungen und Wünsche noch rechtzeitig aufgeben, ehe man vielleicht ein Fiasko erlebt.

Was die Vorahnung von Krankheiten angeht, sollte man sie zunächst ernst genug nehmen, um eine gründliche Untersuchung zu veranlassen. Wenn sich dabei kein Befund erheben lässt, prüft man die Vorahnung sorgfältig daraufhin, ob sie vielleicht nur auf Fehler der Lebensführung, zum Beispiel falsche Ernährung, Bewegungsmangel oder übermäßigen Stress hinweisen will, aus denen sich irgendwann einmal die vorhergesehene Erkrankung entwickeln könnte. Wenn man das erst einmal erkannt hat, bleibt noch genug Zeit, diese Fehler zu korrigieren.

Und man kann natürlich auch schnurstracks einen Lottoschein ausfüllen oder an einem Preisausschreiben teilnehmen, wenn man die kommenden Lottozahlen im Traum gesehen oder von einem Hauptgewinn geträumt hat. Die Aussichten, dass man wirklich zum Hauptgewinner wird, sind zwar trotz der Vorahnung recht gering, denn solche Träume mögen oft nur der scheinbaren Wunscherfüllung dienen, aber manchmal scheinen sie eben doch zuzutreffen.

Außerdem geht man dabei ja keinerlei Risiko ein und vermeidet, dass man noch lange Zeit grübelt, ob man bei einer Teilnahme an einem Preisausschreiben nicht vielleicht doch den Hauptgewinn gezogen hätte.

Grenzen der selbständigen Traumdeutung

Als Sigmund Freud mit seiner Arbeit begann, war er zunächst der Ansicht, dass sich jeder Mensch, der aussagefähige Träume in Erinnerung behält, selbst analysieren kann. Später jedoch hielt er die Selbstanalyse für unmöglich. Diese Auffassung vertreten heute auch die meisten Psychoanalytiker.

Nun hat die Selbstanalyse von Träumen im Gegensatz zur Psychoanalyse nicht die Aufgabe, psychische Krankheiten zu heilen. Sie soll in erster Linie als praktische Lebenshilfe von seelisch gesunden Menschen genutzt werden.


Deshalb sind hier keine so strengen Maßstäbe wie bei der Therapie anzulegen. Trotzdem gilt es, einige Einschränkungen und Risiken der Selbstdeutung von Träumen zu beachten, um Misserfolge, Enttäuschungen und vor allem seelische Schäden so weit wie möglich auszuschließen.

Lesen Sie über die Gefahren der Traumdeutung hier

Wann ist Traumdeutung gefährlich

Traumdeutungen sind keine bloßen Spielereien, sondern oft sehr aufschlussreiche psychotherapeutische Verfahren. Deshalb gibt es auch einige "Gegenanzeigen" und "Nebenwirkungen", die eine selbständige Deutung nicht zulassen.

Im Vordergrund stehen dabei alle ernsteren psychischen Störungen, zum Beispiel chronische oder stärkere akute Depressionen, massive Angstzustände, schwerwiegende Verhaltensstörungen oder Psychosen mit Wahnvorstellungen.

In solchen Fällen sind die Betroffenen oft von vornherein nicht in der Lage, ihre Träume zu analysieren, können sich vielleicht auch nicht daran erinnern oder leiden ohnehin unter Störungen des Traumschlafs. Das bewahrt sie glücklicherweise oft vor selbständigen Versuchen.

Es kommt aber immer wieder vor, dass Patienten mit erheblichen seelischen Problemen, die instinktiv spüren, dass sie Hilfe brauchen, diese in der Selbstanalyse ihrer Träume suchen. Manchmal geht das sogar gut, weil die Psyche nicht zu stark gestört ist.


Aber es besteht immer die Gefahr, dass die Erkenntnisse aus der Selbstanalyse, mögen sie nun zutreffen oder völlig verkehrt sein, die seelischen Störungen verschlimmern, weil man ihnen nicht gewachsen ist. Unter anderem können dadurch zum Beispiel starke Angstzustände, Depressionen, Schuldgefühle oder sogar Selbstmordgedanken auftreten, weil man in den Träumen Einblicke in unbewusste psychische Inhalte und Vorgänge erhält, die zutiefst verunsichern und erschüttern.

Da viele Menschen Probleme haben, sich eine seelische Krankheit wirklich einzugestehen, fällt es sehr schwer, sie von der Traumdeutung abzuhalten, wenn sie sich erst einmal darauf festgelegt haben.


Schließlich kann man die Gedanken eines Menschen nicht kontrollieren, erreicht also überhaupt nichts, wenn man ihm von der Beschäftigung mit den Träumen dringend abrät, solange er das nicht selbst einzusehen vermag. Man sollte sich immer im klaren sein, dass sich dieses Risiko nicht sicher ausschalten lässt.


Wer trotz seiner psychischen Krankheit zur Einsicht noch fähig ist, sei nochmals eindringlich vor der selbständigen Traumanalyse gewarnt. Insbesondere dann, wenn sich bei der Deutung von Träumen ab und zu oder ständig Ängste und Depressionen einstellen, darf man unter keinen Umständen damit fortfahren.


Zwar werden auch seelisch stabile Menschen durch manche Ergebnisse der Traumanalyse betroffen, verunsichert und erschüttert, aber sie fühlen sich dadurch nicht so nachhaltig beeinträchtigt oder gar bedroht wie jene, deren Seelenleben stärker gestört ist.

Widerstände gegen die Selbstanalyse bei der Traumdeutung

Ein weiteres gewichtiges Problem bei der selbständigen Traumdeutung sind die inneren Widerstände, die sich bei der Deutung unangenehmer Inhalte unterschiedlich stark bemerkbar machen.

Diese innere Abwehr kann eine zutreffende Analyse verhindern und in die Irre leiten, ohne dass man davon etwas bemerkt. Damit werden sehr schmerzliche Einsichten verhindert, es handelt sich also zunächst um einen sinnvollen Selbstschutzmechanismus, der seelische Leiden ersparen soll.

Nun vollziehen sich Selbsterkenntnis und Reifung der Persönlichkeit immer unter "Geburtswehen", die vor allem anfangs erheblich belasten können. Psychisch stabile Menschen sind dem gewachsen und werden deshalb auch die Widerstände durch beharrliche Analyse überwinden.

Für seelisch labile Menschen dagegen könnten die aus der Traumanalyse gewonnenen Erkenntnisse und die damit verbundenen psychischen Wandlungen zur Überforderung werden, die zusätzlich schadet. Um das zu verhindern, baut das Unbewusste massive Barrieren auf.

In typischen Fällen erkennt man den starken Widerstand vor allem daran, dass man trotz aller Bemühungen die Botschaft eines Traums nicht zu entschlüsseln vermag oder zwar oft sogar sehr schnell Deutungen erhält, von denen man aber instinktiv spürt, dass sie nicht stimmen, wenn dies häufiger vorkommt, hat es meist keinen Zweck, damit fortzufahren, denn erzwingen lässt sich dabei nichts.

Man kann die Arbeit mit den Träumen dann wieder aufgeben, vielleicht mit einer anderen Selbsthilfemethode weitermachen. Besser ist es aber, gemeinsam mit einem erfahrenen Therapeuten zu arbeiten, der die Widerstände allmählich durch Analyse beseitigt.


Gerade die starke innere Abwehr ist ja meist ein Zeichen dafür, dass man mit Hilfe der Traumanalyse wichtige Erkenntnisse gewinnen könnte, für die man allein aber einfach noch nicht reif genug ist.

Selbsttäuschungen bei der Traumdeutung

Im Grunde handelt es sich auch bei der Selbsttäuschung um eine Form des Widerstands gegen die Traumanalyse, sofern sie nicht ganz einfach darauf zurückzuführen ist, dass man die Deutung nicht richtig beherrscht.

Das Unbewusste muss dann zum Abbau innerer Spannungen bestimmte Träume zwar zulassen, bewirkt aber gleichzeitig, dass man trotz sorgfältiger Analyse allein kaum hinter die wahre Bedeutung kommt.

Auch der erfahrendste Traumdeuter ist nicht völlig sicher vor Selbsttäuschungen bei dem einen oder anderen Traum. Solche Fehler passieren sogar dem ausgebildeten Therapeuten gelegentlich einmal. Wenn es sich um unwichtige Träume handelt, ist eine gelegentliche Fehlinterpretation belanglos.

Oft enthalten aber stark verzerrte Träume wichtige Informationen. Und wenn man auf Grund eines falsch gedeuteten Traums weitreichende Entscheidungen trifft oder Veränderungen im Leben vornimmt, kann das verhängnisvolle Folgen haben.

Glücklicherweise spürt man meist instinktiv, ob eine Deutung gelungen ist oder ob man sich damit selbst täuscht. Die falsche Deutung hinterlässt häufig ein Gefühl der Unzufriedenheit und des Zweifels, während man sich nach der richtigen Interpretation zufrieden, vielleicht sogar leicht euphorisch fühlt. Solche Empfindungen trügen selten, im allgemeinen darf man sich also darauf verlassen.


Deshalb sollte man bei Zweifeln nochmals mit der Analyse beginnen, um mögliche Fehler zu entdecken. Vielleicht wurden Symbole, Metaphern und andere codierte Botschaften zu oberflächlich interpretiert oder nicht im richtigen Zusammenhang erfasst, vielleicht ließ man sich zu sehr von Erwartungen leiten oder war zu vorschnell.

Solche Überlegungen können helfen, Fehler bei der Traumanalyse aufzudecken und zu korrigieren. Außerdem sollte die Deutung immer einer Realitätskontrolle unterzogen werden, insbesondere dann, wenn man daraus Konsequenzen für das weitere Leben zieht.

Traumdeutung, ernstere seelische Störungen erfordern fachliche Hilfe

Zu den strengen "Gegenanzeigen" der selbständigen Traumdeutung gehören alle ernsteren psychischen Störungen. Selbst wenn man in solchen Fällen überhaupt noch zur Selbstanalyse von Träumen in der Lage ist, darf man das nur mit Zustimmung des Therapeuten und unter seiner Überwachung versuchen.

Andernfalls können die gewonnenen Einsichten das durch die Krankheit bereits gestörte Seelenleben völlig aus dem Gleichgewicht bringen und zur schweren Krise führen.

Der Verdacht auf eine ernstere psychische Krankheit ist nicht immer leicht erkennbar, insbesondere nicht von den Betroffenen selbst. Mögliche Warnzeichen sind unkontrollierbare Ängste, lähmende Depressionen, die nicht nur vorübergehend als Reaktion auf äußere Umstände auftreten, ausgeprägte Verhaltensstörungen, Sinnestäuschungen, Wahnvorstellungen und Selbstmordgedanken.


Wenn man das als Betroffener noch als Ausdruck einer psychischen Erkrankung zu erkennen vermag, darf man unter keinen Umständen versuchen, durch Traumdeutung eine Selbstbehandlung zu betreiben. In solchen Fällen kann nur der Therapeut helfen.

Voraussetzungen für eine selbständige Traumdeutung

Die besten theoretischen Kenntnisse von der Traumdeutung nützen nur sehr wenig, wenn man morgens nicht mehr weiß, was man geträumt hat oder wichtige Details eines Traums vergessen hat. Deshalb ist das Training der Traumerinnerung und ein Traumtagebuch unabdingbare Voraussetzung für die Selbstanalyse.

Erleichtert wird sie durch die Fähigkeit, in tiefer Entspannung bildhafte Vorstellungen zu entwickeln. Außerdem ist es erforderlich, die Deutungen der Realitätskontrolle zu unterziehen und schematische oder banale Interpretationen auszuschließen. Erst wenn alle diese Grundbedingungen gegeben sind, kann man Träume mit hoher Zuverlässigkeit selbst richtig analysieren.

Training der Traumerinnerung


Manche Menschen sind gute Träumer, wie Freud sagte, und erinnern sich fast jeden Morgen daran, dass sie geträumt haben und können auch den Inhalt der Träume gut reproduzieren. Die meisten Menschen erinnern sich aber nicht regelmäßig jeden Tag an Träume und/ oder können sich auf den Inhalt nicht immer besinnen.


Rund 15% aller Männer und 5% aller Frauen geben sogar an, dass sie überhaupt nicht träumen, weil sie daran nach dem Erwachen keine Erinnerung mehr haben. (tatsächlich träumen aber alle gesunden Menschen jede Nacht, wie weiter vorne schon erklärt wurde.)


Die ungenügende oder gänzlich fehlende Erinnerung an Träume ist darauf zurückzuführen, dass sie sehr flüchtig sind, also rasch vergessen werden.

Weckt man Menschen im Experiment innerhalb von 8 Minuten nach einem Traum (erkennbar im EEG und an den beendeten typischen Augenbewegungen), erinnert sich nur noch ein Drittel an ihn.

Lässt man mehr als 8 Minuten Zeit verstreichen, ehe man die Versuchsperson aufweckt, sinkt die Erinnerungsquote sogar auf unter 5%. Das macht die Traumanalyse schwieriger, kann aber durch Training und bestimmte Techniken überwunden werden.

Freud erklärte das rasche Vergessen der Träume hauptsächlich aus inneren Widerständen gegen ihre Inhalte. Wenn man die Träume so schnell vergisst oder sich überhaupt nicht daran erinnert, geträumt zu haben, kann man sich auch nicht mit ihren Botschaften auseinandersetzen und erspart sich unangenehme Selbsteinsichten.

Inzwischen konnte auch der "Trick" des Unbewussten aufgeklärt werden, dass die Träume vergessen sind, wenn man völlig wach ist: Menschen, die nur selten oder nie etwas von ihren Träumen wissen, kommen morgens langsamer zu sich als jene, die ihre Träume akzeptieren und mit ihnen arbeiten wollen. In der Zeit, die bis zum völligen Wachzustand vergeht, können die Träume bei den vermeintlichen Nichtträumern bereits vergessen sein.

Daraus ergibt sich eine erste, grundlegende Voraussetzung für die gute Erinnerung an Träume:

Zunächst muss man die Tatsache akzeptieren, dass man träumt, auch wenn man nichts davon weiß. Diese Einsicht führt zu einer gewissen Neugier, die die Erinnerung an die Träume erleichtert. Außerdem muss man genügend zur Traumdeutung motiviert sein, also bestimmte, individuell unterschiedliche positive Erwartungen damit verbinden.

Bessere Selbsterkenntnis, leichtere Bewältigung des Alltags, innere Harmonie und Ruhe oder die Entwicklung der Kreativität gehören zu den wichtigsten Motiven.

Ausreichende Motivation, die man wohl bei jedem voraussetzen kann, der ein Buch wie dieses liest, genügt häufig schon, um die Traumerinnerung am Morgen ausreichend zu fördern. Wenn dann noch die tägliche Routine hinzukommt, wird man sich schließlich gewohnheitsmäßig fast jeden Morgen gut an einen oder mehrere Träume erinnern können.

Gefördert wird das noch durch die folgende Technik, die sich bei regelmäßiger Anwendung gut bewährt hat:

Man sollte sich jeden Morgen gleich nach dem Erwachen, noch ehe man vollständig zu sich gekommen ist, die Frage stellen: "Was habe ich heute Nacht geträumt?" Anfangs wird man sie wohl noch öfters vergessen, aber im Lauf der Zeit schleift sie sich so gut ein, dass man schließlich automatisch mit diesem ersten Gedanken erwacht. Auf diese Weise hält man Träume fest, bevor sie innerhalb der ersten 8 Minuten vielleicht schon in Vergessenheit geraten.

Wer sich morgens durch einen Wecker mit Kassettenteil wecken lässt, kann von Anfang an verhindern, dass er die Frage vergisst, indem er sie auf Band spricht und den Wecker so einstellt, dass die Kassette mit dem Wecken abgespielt wird.
Folgender Text hat sich als gut geeignet erwiesen: "Was habe ich heute Nacht geträumt?" - Kurze Pause. "Vor meinem inneren Auge entstehen Bilder, in denen ich meine Träume erkenne. Ich halte diese Bilder in meiner Erinnerung fest.

Sie können nicht vergessen werden, bis ich die Botschaft verstanden habe." Dieser Text wird dreimal hintereinander auf das Band gesprochen und fördert die Traumerinnerung ausgezeichnet.

Eine weitere Möglichkeit, sich an Träume zu erinnern, steht dem offen, der autogenes Training oder eine andere Entspannungs- und Autosuggestionstechnik beherrscht. Dabei kann man sich so beeinflussen, dass man die Träume nach dem Erwachen ebenfalls in Erinnerung behält.

Bei jeder Entspannungsübung, die man normalerweise morgens und abends durchführt, stellt man sich nach völliger Entspannung ungefähr 30mal im Geist ganz intensiv vor, dass man sich an die Träume erinnern wird.

Hilfreich ist dabei zum Beispiel der folgende Satz: "Ich träume jede Nacht erinnere mich an alles, sobald ich erwacht." Man muss diese Formulierung nicht genau übernehmen, aber so ähnlich sollte sie sein. Der erste Teil der Formel trägt dazu bei, innere Widerstände gegen die Träume zu überwinden, indem man sich verdeutlicht, dass man immer träumt; der zweite Teil sorgt für die bessere Erinnerung am Morgen.

Manchmal genügen schon wenige Übungen, um die Traumerinnerung deutlich zu verbessern, unter Umständen muss man aber auch wochenlang üben, wenn zum Beispiel stärkere innere Widerstände zu überwinden sind.

Die folgende Technik zur Verbesserung der Traumerinnerung geht von der Tatsache aus, dass die Träume am schnellsten vergessen werden, wenn man nach dem Erwachen noch einige Minuten im Halbschlaf im Bett liegt.

Das verhindert man wie folgt:

Der Wecker wird so gestellt, dass er einige Minuten vor der Zeit rasselt, zu der man gewöhnlich aufsteht. Man erwacht voraussichtlich gerade aus der letzten Traumschlafphase und kann sich zumindest an die letzten Träume noch besser erinnern. Um zu verhindern, dass die Erinnerung gleich wieder vergessen wird, muss man sich aber sofort aus dem Bett erheben, nachdem der Wecker den Schlaf unterbrochen hat.

Daran gewöhnt man sich bald. Damit man im Halbschlaf nicht doch automatisch den Wecker abstellt und noch ein wenig döst, stellt man ihn außer Reichweite; man kann dann nicht weiterschlafen oder müsste zumindest aufstehen, um den Wecker abzuschalten, und wird dadurch vollends wach.

Natürlich ist es auch möglich, ja sogar empfehlenswert, die hier genannten Techniken zur besseren Traumerinnerung miteinander zu kombinieren. Man kann zum Beispiel durch Autosuggestion in tiefer Entspannung die Erinnerung "Vorprogrammieren", morgens dann mit dem Weckerrasseln sofort aufstehen und vom Band die Frage nach den Träumen abspielen lassen.

Das alles kostet nicht viel Zeit und hilft zuverlässiger, vor allem bei stärkeren Widerständen, als eine einzelne Technik.

Wenn sich die Traumerinnerung trotz allem im Lauf der Zeit, nicht so deutlich bessert, dass man regelmäßig mit den Träumen arbeiten kann, liegt das vielleicht an zu starken inneren Widerständen. Dann kann meist nur der Therapeut helfen, indem er die Ursachen der Widerstände analysiert. Man muss aber auch prüfen, ob man den Traumschlaf vielleicht be- oder verhindert.

Insbesondere Alkoholika und Schlafmittel mit Barbituraten stören die Träume erheblich. Darauf muss man weitgehend verzichten, wenn man die Träume regelmäßig analysieren will. Bestehende Schlafstörungen müssen auf Dauer durch andere Hilfen beseitigt werden, vor allem durch Entspannungstherapie, bei körperlichen Ursachen auch durch ärztlich verordnete, gezielt wirksame Arzneimittel. Alkohol ist nie eine Schlafhilfe.

Traumdeutung, führen eines Traumtagebuchs

Die zweite unverzichtbare Voraussetzung für die systematische Selbstanalyse von Träumen besteht darin, die Traumerinnerung regelmäßig in einem Tagebuch zu notieren. Auch wenn man über ein ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen verfügt und deshalb meint, einen Traum jederzeit wieder vollständig und richtig aus dem Gedächtnis reproduzieren zu können, darf man auf diese Aufzeichnungen nicht verzichten.

Sie allein gewährleisten, dass man mit dem gesamten, unverfälschten Trauminhalt arbeiten kann. Ein Traumtagebuch ist also für die Traumdeutung unverzichtbar.

Erfahrungsgemäß droht sonst nicht nur die Gefahr, dass man unmerklich bestimmte Trauminhalte schon vor der näheren Betrachtung bei der Analyse aussortiert. Vielmehr kommt es sehr oft vor, dass die Inhalte vom Unbewussten nachträglich noch verfälscht werden und dann überhaupt nichts mehr aussagen.

Außerdem unterstreicht das Traumtagebuch die Bedeutung, die man der Traumanalyse beimisst, und erinnert am Morgen gleich nach dem Erwachen unübersehbar daran, dass man geträumt hat. Das fördert indirekt die Motivation zur Traumerinnerung und Analyse.

Das Traumtagebuch soll immer griffbereit neben dem Bett liegen, zusammen mit einem Schreibwerkzeug, damit man auch beim Erwachen in der Nacht einen Traum sofort aufschreiben kann. Muss man erst danach suchen, kann die Traumerinnerung in der Zwischenzeit schon erloschen sein.


Am besten verwendet man ein Ringbuch. Dann lässt sich die Erinnerung bei Bedarf ergänzen, später kann man dann die Deutung zum Traum einheften.

Bei der Niederschrift der Traumerinnerung muss man vermeiden, gleich über den Sinn einzelner Vorgänge nachzudenken. Es besteht nämlich sonst die Gefahr, dass man gleich eine Auswahl trifft und scheinbar unwichtige Details nicht notiert, die vielleicht doch bedeutsam sind.


Man schreibt einfach detailliert in Stichworten alles nieder, woran man sich erinnert, auch wenn es bedeutungs- oder sinnlos erscheint. Dabei kommt es nicht auf einen guten sprachlichen Stil an, sondern ausschließlich auf die Genauigkeit.

Wer etwas zeichnen kann, kann die Niederschrift noch durch Skizzen von den Traumhandlungen ergänzen. Solche kleinen Zeichnungen können oft besser als viele Worte den Inhalt zum Ausdruck bringen, denn Bilder sind ja die "Sprache" der Träume.


Notwendig ist das aber nicht, sondern nur zur Erleichterung der Deutung gedacht. Wer nicht so gut zeichnen kann, lässt die Skizzierung besser. Es fehlt dann einfach die Darstellungsmöglichkeit, um den Traum vollständig zu erfassen.

Das Traumtagebuch bildet die Grundlage für die spätere Analyse. Nachdem man den Traum darin unveränderlich festgehalten hat, kann man zu jeder passenden Zeit mit der Deutung beginnen. Auch wenn es etwas länger dauert, muss man keine Verfälschungen aus dem Unbewussten oder falsche Erinnerungen mehr befürchten.

Das befreit von dem Zwang, einen Traum möglichst sofort zu deuten, auch wenn man dazu vielleicht nicht genug Zeit hat oder nicht ausreichend motiviert ist. Außerdem kann man anhand des Traumtagebuchs häufiger wiederkehrende Traumbilder und Traumserien zuverlässiger erkennen.

Zusätzlich zum großen Traumtagebuch, das man zu Hause aufbewahrt, sollte man noch ständig ein kleines Notizbuch mit sich führen. Die Erfahrung lehrt nämlich, dass einem immer wieder plötzlich Ergänzungen zu einer Traumerinnerung einfallen oder zur Deutung spontan freie Assoziationen auftreten können, weil man unmerklich an den Träumen arbeitet.

Solche Einfälle sollten ebenfalls sofort notiert werden, ehe man sie wieder vergisst oder verfälscht. Aus dem kleinen Notizbuch werden sie dann zu der Traumaufzeichnung im großen Tagebuch übertragen.

Diese "Traumbuchführung" mag umständlich erscheinen. Man kommt unter Umständen auch ohne sie aus, wenn man nur gelegentlich einmal einen besonders eindrucksvollen Traum deuten möchte. Zur systematischen Traumanalyse ist sie aber praktisch unverzichtbar. Deshalb sollte man die kleine Mühe nicht scheuen.

Entwicklung der bildhaften Vorstellungskraft – Training zur Traumdeutung

Die Fähigkeit bildhafte Vorstellungen zu entwickeln, besitzt jeder Mensch. wenn auch in individuell unterschiedlichem Maße. Vorstellungen entstehen im Gegensatz zu den Sinneswahrnehmungen ohne äußere Reize aus den früher im Gedächtnis gespeicherten Vorgängen, Objekten und Personen, die neu miteinander kombiniert werden.

Sie entsprechen also nicht mehr den früheren Wahrnehmungen. sondern werden ( oft situationsabhängig) zu neuen Bildern zusammengefasst. Von krankhaften Halluzinationen unterscheiden sich die Vorstellungen dadurch, dass sie nicht mit der Realität verwechselt werden.

Bildhafte Vorstellungen helfen bei der Traumdeutung

Vorwiegend treten optische Vorstellungen auf, da das Sehen für den Menschen die wichtigste Informationsquelle darstellt. Zum Teil können aber auch akustische, Geschmacks, Geruchs, Tast und Bewegungsvorstellungen auftreten. Nicht selten werden sie zu Vorstellungen zusammengesetzt, die Wahrnehmungen mehrerer Sinnesorgane enthalten.

Die Vorstellungskraft hat in unserem nüchtern rationalen Alltag heute kein hohes Ansehen mehr, oft wird sie sogar als Einbildung abgewertet. Das ist aber völlig verkehrt, denn ob wir wollen oder nicht, wir werden von unseren Vorstellungen in allen Lebensbereichen sehr stark beeinflusst.

Vor allem aus dem Unbewussten steigen viele Vorstellungen empor, die unser Denken, Fühlen und Verhalten unmerklich steuern und sich sogar gegen den bewussten Willen und Verstand durchsetzen. Auch Kreativität steht in engem Zusammenhang mit den bildhaften Vorstellungen.

Deshalb sollte man die Entwicklung positiver Vorstellungen zur Lebensbewältigung nicht hemmen, sondern noch fordern. Für die Erinnerung und Analyse von Träumen ist die bildhafte Vorstellungskraft ebenfalls von Bedeutung. Da Bilder die: Sprache der Träume und des Unbewussten sind, fordert das bildhafte Vorstellungsvermögen vor allem die Erinnerung an die Traumbilder und das Verständnis dafür.


Wenn man die Traumbilder gut in die Vorstellungswelt zurückrufen kann, gelingt die Traumanalyse meist leichter, weil man den Traumablauf dadurch bewusst Schritt für Schritt nochmals nachvollzieht und in Ruhe betrachtet.

Es gibt zahlreiche Übungen, um das bildhafte Vorstellungsvermögen zu trainieren. Die folgenden stammen aus der alte indischen Yogalehre, die ähnlich wie andere Meditationstechniken sehr viel mit Vorstellungen arbeitet.


Durch regelmäßige Durchführung der Übungen verbessert man allmählich deutlich die Vorstellungskraft. Das hilft natürlich nicht nur bei der Traumdeutung, sondern auch im täglichen Leben.

Zu dessen Bewältigung kann man positive bildhafte Vorstellungen entwickeln, die sicherer als bewusste Absichten und Willensakte in Erfüllung gehen. Zudem wird das Konzentrationsvermögen gefordert.

Aus den nachstehenden Übungen wählt man zunächst eine aus, die persönlich am besten gefällt. Diese wird jeden Tag mindestens einmal durchgeführt, am besten im Zusammenhang mit Entspannungsübungen. Später, wenn die Übung immer leichter gelingt, kann man dann eine anspruchsvollere auswählen.


Es empfiehlt sich, die Vorstellungskraft ständig zu trainieren, damit die Fähigkeit nicht wieder nachlässt.

Traumdeutung, Übungen für Fortgeschrittene

Nachdem man sich durch die Grundübungen im vorherigen Kapitel ausreichend vorbereitet hat, kann man zu schwierigeren Übungen mit abstrakteren Inhalten übergehen. Sie helfen besonders gut bei der Traumdeutung.

Übung 4

Neben dem bildhaften Vorstellungsvermögen trainiert man durch diese Übung besonders gut die Fähigkeit zur Konzentration auf einen einzigen Inhalt (was nicht nur die Traumanalyse erleichtert). Überdies gewinnt man dadurch besseres Bewusstsein vom eigenen Körper.

Zuerst stellt man sich vor einen hohen Spiegel, faltet die Hände hinter dem Kopf und konzentriert sich 2 Minuten lang auf das eigene Spiegelbild. Der Blick soll dabei ruhig über den Körper streifen, nicht sprunghaft hin und her gehen. Dabei atmet man ruhig und gelassen.

Die ungewohnt lange Selbstbeobachtung empfinden manche Menschen als unangenehm, was oft auf ein gestörtes Körperbewusstsein hindeutet. Dann betrachtet man sich anfangs kürzer und steigert die Zeit nur langsam.


Meist tritt auch das Bedürfnis auf; sich zu bewegen, oder man nimmt ein Jucken und andere Missempfindungen wahr, denen man aber so lang wie möglich widersteht. Sobald man die Selbstbeobachtung gut beherrscht, wird sie allmählich bis auf 5 Minuten ausgedehnt.

Anschließend setzt oder legt man sich bequem nieder, schließt die Augen und lässt anfangs 2 Minuten, später bis zu 5 Minuten lang die Gedanken zwanglos kommen und gehen. Dann atmet man einmal langsam tief durch, nochmals langsam tief ein und stellt sich dabei intensiv im Geist vor: "Vor meinem inneren Auge erscheint nun ein Bild. Dieses Bild erfüllt mich jetzt vollkommen, daneben taucht keine andere Vorstellung mehr auf".

Es ist gleichgültig, welche Vorstellung sich dabei entwickelt, entscheidend ist, dass man sie aus dem Unbewussten aufsteigen lässt und konzentriert anfangs 2 bis 5 Minuten, später bis 15 Minuten lang festhält.


Wenn man das nach einiger Zeit gut beherrscht, kann man auch bei der Traumanalyse die Trauminhalte wieder sehr genau reproduzieren und deutliche Assoziationen dazu aus den Tiefen des Unbewussten emporsteigen lassen.

Zunächst tauchen meist triviale Vorstellungen auf: zum Beispiel Bilder von Objekten, die man unmittelbar zuvor wahrgenommen hat, oder Ereignisse des Alltags. Später kommen aber auch Bilder aus dem Unbewussten, die ähnlich wie die Träume sogar Rückschlüsse auf verdrängte psychische Inhalte zulassen.


Wer das lange genug übt, kann praktisch jederzeit Kontakt zum Unbewussten aufnehmen, seine Erfahrungen und Kreativität nutzen, ob es nun um die Deutung von Träumen oder um die Bewältigung von Alltagsproblemen geht.


Übung 5


Bei dieser zweiten Übung für Fortgeschrittene entwickelt man bildhafte Vorstellungen zu abstrakten Begriffen, zum Beispiel Frieden, Gerechtigkeit, Liebe, Freundschaft, Mut und Treue. Das erleichtert ebenfalls die Traumdeutung, weil in den Träumen ja häufig Abstraktionen vorkommen. Wenn man geübt hat, dazu entsprechende Bilder zu entwickeln, gelingt die Deutung besser.

Man setzt oder legt sich zu dieser Übung bequem nieder, schließt die Augen, atmet mehrmals gelassen und ruhig tief durch und lässt die Gedanken kommen und gehen. Dann stellt man sich einmal intensiv im Geist vor: "Vor meinem inneren Auge entsteht nun ein Bild, die Vorstellung von. .." (hier setzt man den abstrakten Begriff ein, mit dem man sich befassen will). Dann wartet man ab, welche bildhaften Vorstellungen dazu aus dem Unbewussten auftauchen.

Wenn das zu lange dauert, kann man sich zu dem Begriff zunächst gewissermaßen als Anstoß für das Unbewusste ganz bewusst verschiedene Aspekte ausmalen, bis die Bilder aus dem Unbewussten dazu emporsteigen.

Die bildhaften Vorstellungen sollen abstrakte Begriffe mit Leben errollen, damit sie konkretere Formen annehmen. Dabei entwickelt sich meist nicht nur ein einzelnes Bild, sondern es entstehen aneinandergereihte Vorstellungen, die verschiedene Ausdrucksformen des abstrakten Begriffs im täglichen Leben detailliert ausgestalten.

Man arbeitet immer nur mit einem Begriff, den man bei jeder Übung weiter ausgestaltet, bis keine neuen Vorstellungen dazu mehr auftauchen. Erst dann geht man zum nächsten Begriff über. Da es unzählige abstrakte Begriffe gibt, kann man diese Übung dauernd mit immer neuen Vorstellungen durchfuhren, um das bildhafte Vorstellungsvermögen zu trainieren.

Die verbesserte Vorstellungskraft kann auf verschiedene Weise für die Traumanalyse genutzt werden: Wichtig ist zunächst, dass man mit ihrer Hilfe die Traumerinnerung deutlich verbessern kann; dazu versucht man, den Traum vor der Aufzeichnung ins Traumtagebuch nochmals möglichst intensiv vorzustellen, damit er detailliert notiert werden kann.

Wenn man später mit der Traumanalyse beginnt, kann man zu den Notizen im Traumtagebuch erneut bildhaft das Traumgeschehen in Erinnerung rufen. Wer das gut beherrscht, kann den Traum fast wie einen Film nochmals vor dem inneren Auge ablaufen lassen, ihn jederzeit anhalten, um wichtige Teile genauer zu untersuchen, oder ihn zurückspulen, um verschiedene Passagen miteinander in Beziehung zu setzen.

Schließlich kann man bei gutem Vorstellungsvermögen zu den verschiedenen Trauminhalten auch noch bildhafte Assoziationen entwickeln, aus denen man die Bedeutungen leichter als aus Worten erkennt.

Allerdings kann es auch vorkommen, dass Träume in der nachträglichen Vorstellung verfälscht werden, also Träume mit neuen Inhalten und Aussagen entstehen. Das kann auf innere Widerstände zurück zu führen sein.

Deshalb kontrolliert man die Vorstellungen stets daraufhin, ob sie mit den ursprünglichen Aufzeichnungen im Traumtagebuch übereinstimmen. Stärkere Abweichungen davon deuten oft auf unbewusste Verfälschungen hin. Dann analysiert man den Traum besser mit Hilfe des Traumtagebuchs, das die ersten Erinnerungen festhält.

Unbedingt notwendig ist es nicht, zur Traumdeutung das Vorstellungsvermögen zu verbessern. Da man aber auch im täglichen Leben davon profitiert, sind die Übungen doch grundsätzlich zu empfehlen.

Traumedeutung, schematische und Trivialdeutungen vermeiden

Wenn 2 Menschen genau den gleichen Traum haben (was praktisch nicht vorkommt), müsste er noch lange nicht die gleiche Bedeutung haben. Jeder Traum ist eine sehr persönliche Botschaft, die man immer nur ganz individuell deuten kann.

Dem scheint auf den ersten Blick zu widersprechen, dass auch in für zahlreiche Traumsymbole bestimmte Deutungen angegeben werden. Wenn jeder Traum nur individuell zu verstehen ist, wären solche lexikalischen Verzeichnisse eigentlich überflüssig.

Tatsächlich verhält es sich jedoch so, dass die Symbole in vielen Träumen der verschiedensten Menschen (zum Teil auch aus anderen Kulturkreisen) eine sehr ähnliche Bedeutung haben, die sich wahrscheinlich mit aus dem überindividuellen kollektiven Unbewussten erklärt.

Individuell sehr verschieden ist also nicht die Bedeutung der Symbole, sondern die Art, wie sie in der Traumhandlung zusammengefügt werden. Erst daraus ergibt sich die ganz persönliche Bedeutung.

Aus diesem Grund dürfen Träume niemals schematisch gedeutet werden, indem man die einzelnen Symbole aus dem Handlungsrahmen löst und einzelne mit Hilfe des Lexikons deutet. Dadurch erhält man nur eine Aneinanderreihung von Bedeutungen, die jede für sich durchaus stimmen kann, aber am Ende doch kaum etwas über die Traumbotschaft aussagt.

Das wäre ungefähr so sinnvoll, wie wenn man Steine einzeln nebeneinander legt und erwartet, dass daraus ein Gebäude entsteht. Das Ganze ist immer mehr als die bloße Summe seiner einzelnen Komponenten, das trifft auch für die Träume zu.

Die Erklärungen zu den verschiedenen Traumsymbolen im lexikalischen Teil haben nur den Zweck, Denkanstöße zum besseren Verständnis zu geben. Wenn man weiß, welche Bedeutung die einzelnen Symbole haben, wird man dazu angeregt, mit diesen Bedeutungen zu arbeiten, sie in das Puzzle der gesamten Traumhandlung einzufügen, um zu sehen, ob sie dazu überhaupt passen.

Ist das nicht der Fall, sucht man nach einer anderen Deutung. Man darf sich also bei der Traumanalyse nie damit begnügen, einfach aus Symbolen schematisch Rückschlüsse auf die Bedeutung des gesamten Traums zu ziehen.


Das kann zwar gelingen, aber die Gefahr der Selbsttäuschung ist groß. Stets muss geprüft werden, ob die angegebene Bedeutung überhaupt zu der Traumhandlung insgesamt passt.

Trifft das zu, ergibt sich daraus ein Sinn und man gelangt bei der Analyse ein Stückchen weiter. Ist dies nicht der Fall, bemerkt man Unstimmigkeiten und Widersprüche. Man muss sich dann fragen, welche anderen, individuell zutreffenderen Bedeutungen die Symbole in diesem speziellen Traum haben.

Trivialdeutungen, also Aussagen über Traumbotschaften, die belanglos erscheinen, erklären sich ebenfalls häufig aus der schematischen, oberflächlichen Analyse. Dabei erfasst man nicht den verzerrten eigentlichen Sinn des Traums, sondern bleibt zu sehr dem erinnerten tatsächlichen Traumgeschehen verhaftet.


Solche Deutungen hinterlassen im allgemeinen Unzufriedenheit, denn man spürt instinktiv, dass man die Traumbotschaft damit nicht erfasst hat. Meist empfiehlt es sich dann, nochmals ganz neu mit der Analyse zu beginnen.

Es gibt freilich auch genügend Träume, die tatsächlich nur eine triviale, nichtssagende Deutung zulassen, weil darin zum Beispiel nur unwesentliche Tagesreste verarbeitet werden. Man darf dann keinesfalls versuchen, unbedingt einen tieferen Sinn hinein zu interpretieren, das führt zu nichts.

Wenn man mit der banalen Aussage, die sich bei der Analyse ergab, eigentlich doch zufrieden ist, keine neuen Assoziationen mehr entwickeln kann und auch mit Hilfe des Lexikons der Traumsymbole nicht weiterkommt, wird man sich im allgemeinen mit der Trivialdeutung begnügen und diesen Traum rasch vergessen können, der nichts Hintergründiges zu bieten hat.

Erfahrene Traumdeuter merken meist, ob es sich überhaupt lohnt, mit einem Traum zu arbeiten oder ob er zu banal ist, um sich weiter mit ihm zu befassen. Natürlich kann man sich dabei auch einmal täuschen, wird vielleicht auch von inneren Widerständen dazu verleitet, einen wichtigen Traum vorschnell als trivial abzutun.

Aber dieses Risiko erscheint nicht so schwerwiegend, denn wenn ein wirklich wichtiger Traum einmal übersehen wird, wiederholt das Unbewusste die Botschaft häufig in späteren Träumen.


Für die meisten Menschen wäre es zu zeitaufwendig, jeden Traum gründlich zu analysieren, auch wenn er auf den ersten Blick unwesentlich erscheint. Es bliebe ihnen zu wenig Zeit, um die tatsächlich wichtigen Träume ausführlich genug zu deuten.

Realitätskontrolle der Traumdeutung verhindert Selbsttäuschung

Die Traumdeutung muss möglichst zutreffend sein, damit man keine falschen, vielleicht schwerwiegende Konsequenzen daraus zieht. Das gute oder schlechte Gefühl, das sich nach der abgeschlossenen Traumanalyse meist mehr oder minder deutlich einstellt, kann fast immer als recht zuverlässiger Hinweis darauf verstanden werden, ob man mit der Deutung richtig oder falsch liegt.

Mit der zutreffenden Interpretation kann sich sogar eine freudige Erregung und Aktivität entwickeln, selbst wenn man durch die Einsichten erschüttert und belastet wurde, weil sich langjährige Blockaden lösen und psychische Energie freigesetzt wird. Eine Fehlinterpretation oder oberflächliche Deutung hingegen hinterlässt Unzufriedenheit, Missmut, vielleicht auch Zweifel, ob die Traumanalyse überhaupt, einen Wert hat.

Allein auf das Gefühl muss man sich jedoch nicht verlassen, um feststellen zu können, ob eine Traumdeutung zutrifft. Man kann das Ergebnis zusätzlich absichern, indem man es einer Realitätskontrolle unterzieht. Man prüft dabei, ob die Deutung in sich schlüssig, vollständig, beständig und mit tatsächlichen Erfahrungen in Einklang zu bringen ist. Dazu untersucht man sie unter folgenden Gesichtspunkten:

Wurden alle Traumsymbole und Handlungen durch die Deutung vollständig und einleuchtend erklärt oder bleiben noch Fragen offen? Ist die Bedeutung in sich stimmig, können also die dabei bewusst gewordenen Zusammenhänge miteinander in Beziehung gesetzt werden, ohne dass Widersprüche auftreten?

Stimmt die Deutung mit dem tatsächlichen Verhalten, den Einstellungen, Haltungen, Überzeugungen und Erfahrungen überein, oder kann man sie damit nicht vollständig in Einklang bringen? Ganz zuverlässig lässt sich mit dieser Frage aber nicht klären, ob eine Deutung stimmt, denn unsere psychischen Inhalte und Erfahrungen sind uns längst nicht alle bewusst - stärkere Abweichungen von dem, was wir über uns wissen, müssen aber zumindest hellhörig machen.

Vielleicht ist die Deutung wirklich falsch, vielleicht stimmt auch das bewusste Selbstbild überhaupt nicht; es kann aber auch sein, dass die Deutung zukünftige Entwicklungen vorwegnimmt, die man im Augenblick überhaupt noch nicht absehen kann.

Bleibt man bei der Deutung, auch wenn man den Traum später nochmals durchgeht, die niedergeschriebene Deutung erneut liest; traten vielleicht sogar Ereignisse ein, die diese Deutung bestätigen oder in Zweifel stellen? (Bei Deutungen, derer man sich nicht ganz sicher ist, empfiehlt es sich immer, nach einiger Zeit nochmals eine Überprüfung vorzunehmen.)

Wenn alle Fragen bejaht werden und ein gutes Gefühl besteht, ist die Deutung sehr wahrscheinlich korrekt. Andernfalls sollte man sie nochmals überdenken, vor allem bei sehr wichtig erscheinenden Träumen.

Gesteuerte Traumdeutung - Antworten aus dem Unbewussten abrufen

Zu den faszinierendsten Möglichkeiten für jeden erfahrenen Traumdeuter gehört es, auf die Träume Einfluss zu nehmen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man rasch Antworten aus dem Unbewussten benötigt oder die Träume positiver gestalten will, um sich besser zu erholen und frischer zu erwachen.

Es erfordert jedoch einige Übung, ehe man diese Technik gut beherrscht und auch nach langer Übung wird das Unbewusste nicht immer "auf Kommando" antworten.
Traumdeutung, voraussetzungen der Traumsteuerung

Wer gerade beginnt, sich mit seinen Träumen zu beschäftigen, kann sie unter Umständen auch schon durch seine Erwartungen steuern. Aber oft wird der Versuch bei Anfängern fehlschlagen. Dann besteht die Gefahr, dass man durch den Misserfolg negativ "vorprogrammiert" wird und deshalb auch später, nach einiger Erfahrung, kaum Einfluss auf die Träume nehmen kann.

Deshalb sollten die folgenden Grundvoraussetzungen gegeben sein, ehe man mit der Traumsteuerung beginnt. Eine positive Grundeinstellung zur Traumanalyse und das Bewusstsein, dass man jede Nacht träumt, sollten vorhanden sein.

Man erinnert sich gut an die Träume und führt gewohnheitsgemäß ein Traumtagebuch.Man verfügt über längere Erfahrungen mit der Traumdeutung und hatte bereits Erfolgserlebnisse.

Im Durchschnitt muss man mindestens ein halbes Jahr regelmäßig mit den Träumen arbeiten und dabei auch schon erfahren haben, dass man daraus praktische Konsequenzen für den Alltag ziehen kann, ehe man mit der Traumsteuerung beginnt. Außerdem muss man immergenau wissen, was man mit der Traumlenkung bezweckt.

Nur unter dieser Voraussetzung kann man dem Unbewussten gezielte Fragen stellen oder es zu positiveren Träumen veranlassen. Wenn man die Traumsteuerung nur mal so halbherzig betreibt, weiß das Unbewusste natürlich nicht recht, was von ihm erwartet wird, und kann deshalb auch nicht in der erhofften Weise antworten.

Als letzte Voraussetzung muss eine Technik beherrscht werden, mit deren Hilfe man indirekt Zugang zum Unbewussten findet. Allein der feste Wille, bestimmte Träume zu erhalten, genügt nämlich nicht, um die Träume bewusst zu gestalten; vielmehr kann die Willensanspannung dabei sogar Widerstände provozieren.

Am besten eignet sich dazu tiefe Entspannung durch autogenes Training oder eine ähnliche Entspannungstechnik mit Selbstbeeinflussung. Dabei öffnet sich das Unbewusste und kann die Aufforderung zur Traumsteuerung annehmen und erfüllen.

Absichten der Traumdeutung

Die Traumsteuerung wendet man immer nur zu einem konkreten Zweck an, der möglichst klar und genau umrissen wird. Nur dann wird man ausreichend motiviert, entsprechende Träume zu entwickeln und ihre Botschaften richtig zu deuten. So wird die Traumdeutung zur praktischen Lebenshilfe, die man vielfältig einsetzen kann.

Positive Träume fördern

Ob man sich im Schlaf ausreichend erholt oder nicht, hängt mit davon ab, wie gut oder schlecht man träumt. Zwar sind auch scheinbar negative Träume für das Seelenleben wichtig, aber wenn man dadurch häufig unruhig und voller Angst träumt, fühlt man sich nach dem Erwachen bald nicht mehr richtig erholt. Man wacht wie gerädert auf und fühlt sich deprimiert und vielleicht sogar körperlich krank.

Deshalb sollte die verbreitete negative Traumunruhe positiv umgepolt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die positive Traumgestaltung unangenehme Einsichten aus den Träumen verhindern soll, denn sie sind oft sehr wichtig für die persönliche Entwicklung. Man versucht lediglich, durch Lenkung der Träume die nächtliche Unruhe zu vermeiden.

Das Unbewusste verfügt über genügend andere Möglichkeiten, auch ohne beunruhigende und ängstigende Träume, auf verdrängte seelische Inhalte hinzuweisen, so dass die positive Traumgestaltung die Selbsterkenntnis keineswegs behindert.

Zur positiven Traumsteuerung muss man -so paradox das auch klingen mag -grundsätzlich bereit sein, negative und angstbeladene Träume zuzulassen. Wenn man sich vor ihnen fürchtet, sie sogar zu verhindern versucht, treten sie nämlich oft besonders quälend auf.

Die oftmals dahinter verborgenen Bedürfnisse, Wünsche und Erfahrungen lassen sich eben nicht einfach unterdrücken. Deshalb nimmt man sich also keinesfalls vor, solche negativen Trauminhalte nie mehr zu erleben, sondern stellt sich im positiven Sinne vor, dass man sie gelassen und ruhig annehmen und verarbeiten kann.

Dadurch verlieren sie sehr viel an negativem Einfluss und Angstpotential. können nützlich für die weitere Entwicklung werden und den Schlaf nicht mehr stören. Dazu prägt man sich zum Beispiel in tiefer Entspannung die folgende Vorstellung ein:

Ruhig und gelassen nehme ich im Traum alle Ängste und Gefahren an und bleibe immer der Sieger.

Verstärken lässt sich die Wirkung dieser positiven Einstellung noch, indem man sich "Helfer" vorstellt, die bei der Bewältigung solcher Träume Beistand leisten. Das kann eine Person aus der Vergangenheit (zum Beispiel ein Elternteil) sein, der man vertraut, vielleicht aber auch ein Wachhund oder ein Zauberstab, der die Gefahren bannt.

Da das Unbewusste nicht der nüchternen Logik des Alltags folgen muss, nimmt es solche positiv besetzten imaginären Hilfsmittel durchaus an, auch wenn der Verstand sie als irreal beurteilt.

Außerdem ist es wichtig, sich so zu beeinflussen. dass man aus jedem negativen Traum doch eine angenehme Erinnerung mitnimmt, neben der die Ängste und Gefahren verblassen. Dabei hilft zum Beispiel die positive Vorstellung:

Ich erlebe meine Träume ganz intensiv mit Lust und Freude.

Dadurch werden die positiven Inhalte der Träume hervorgehoben und bilden eine Art Gegengewicht zu den Ängsten und Gefahren, die dadurch in den Hintergrund gedrängt werden.


Deshalb kann man sich am Morgen besser an die Träume erinnern, auch ihre negativen Inhalte zulassen, für die man durch die positiven Vorgänge gleichsam entschädigt wird.

Schließlich nimmt man sich noch vor, dass man aus jedem Traum, auch wenn er mit Ängsten und Gefahren verbunden war, ein "Geschenk" mit in den Alltag nimmt. Da es vom Inhalt der einzelnen Träume abhängt. welches "Geschenk" man dabei erhält, kann man sich das nicht konkret im voraus vorstellen.

Man muss dem Traum dabei "freie Hand" lassen, die Handlung zu einem guten Ende zu führen, an das man sich im Wachzustand gerne erinnert und aus dem man praktischen Nutzen ziehen kann. Das wird beispielsweise durch die folgende positive Vorstellung in tiefer Entspannung gefördert:

"Alle meine Träume gehen glücklich aus - ich behalte den guten Ausgang in meiner Erinnerung und ziehe Nutzen daraus."

Wenn man auf diese Weise dafür sorgt, dass auch gefährliche, mit Angst beladene Träume positiv enden, wird man dadurch im Schlaf nicht übermäßig beunruhigt und kann sie später im Wachzustand annehmen und daraus lernen (daraus besteht letztlich das "Geschenk"), während man bei einem Traum mit negativem Ausgang die Erinnerung oft überhaupt nicht zulässt.

Die obige Technik der positiven Traumsteuerung klappt natürlich nicht von heute auf morgen. Es dauert einige Zeit, ehe man die ersten Träume wirksam positiv beeinflussen kann. Sobald man die Technik aber erst einmal beherrscht, gelingt die Lenkung der Träume immerzuverlässiger.


Man muss aberständig weiter daran arbeiten, sonst lässt die Fähigkeit allmählich wieder nach und man wird doch wieder von negativen Trauminhalten überwältigt.

Traumdeutung, spezielle Einsichten gewinnen

Wenn man die Traumdeutung praktisch nutzen will, um mehr über sich selbst zu erfahren, tiefere Einblicke in die persönliche Entwicklung, in Eigenschaften und Wünsche zu gewinnen, muss man nicht unbedingt abwarten, bis das Unbewusste dazu von selbst beiträgt.

Das kann nämlich sehr lange dauern, weil längst nicht jeder Traum aussagefähig ist. Man müsste die im Lauf der Zeit immer wieder einmal auftauchenden Träume mit tieferen Selbsteinsichten allmählich zu einem verbesserten Bild der Persönlichkeit zusammensetzen, wobei man Gefahr liefe, den einen oder anderen wichtigen Traum zu übersehen.

Zwar ist es nie zu spät, sich selbst besser zu verstehen, und die allmähliche Enthüllung der Persönlichkeit kann sogar von Vorteil sein, weil man nicht sofort mit unangenehmen Einsichten konfrontiert wird. Aber es gibt auch Situationen, in denen man raschere Einsichten benötigt, um sich im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit richtig entscheiden zu können.

Dann kann der geübte Traumanalytiker wieder versuchen, zur Beschleunigung die Antwort aus dem Unbewussten zu erlangen. Die Technik gleicht im Grunde der positiven Traumsteuerung: In tiefer Entspannung nimmt man indirekt Kontakt mit dem Unbewussten auf und legt ihm die Fragen vor, auf die man eine Antwort in den Träumen erwartet.

Allgemeine Einsichten in die eigene Persönlichkeit gewinnt man zum Beispiel durch folgende Vorstellung:

"Ich erkenne (verstehe) mich selbst. Morgen früh erinnere ich mich an einen Traum, aus dem ich klarer erkenne, wer ich bin und was ich will."

Manchmal erhält man tatsächlich schon am Morgen danach eine mehr oder minder stark codierte Antwort, das hängt auch davon ab, wie dringlich die Frage ist. Häufig wird man aber etwas Geduld aufbringen müssen, ehe das Unbewusste mit Träumen antwortet.


Erzwingen lässt sich das nicht, die willentliche Anstrengung bewirkt eher das Gegenteil, weil sie innere Widerstände provoziert.

Einige Träume, die durch die Selbstbeeinflussung auftreten, genügen selbstverständlich nicht, um die gesamte Persönlichkeit zu erfassen. Dazu muss man ständig an sich arbeiten, immer wieder die Träume entsprechend lenken. Das wird zur Lebensaufgabe, mit der man nie zum Ende kommt.

Es gibt aber auch Situationen, in denen man keine umfassenden Einsichten in die Persönlichkeit benötigt, sondern lediglich ganz bestimmte Eigenschaften erkennen möchte. Typisches Beispiel:


Wer sich um eine neue Stelle bewirbt -ein folgenschwerer Entschluss mit tiefgreifendem Einfluss auf das gesamte weitere Leben -, muss nicht nur beurteilen, ob seine Fachkenntnisse dazu ausreichen, er sollte auch wissen, ob er nach seiner Persönlichkeit dazu geeignet ist.

Dann kann man zum Beispiel das Unbewusste fragen, ob man über genügend Führungsqualitäten für die neue Position verfügt. Dabei hilft eine Vorstellung wie:
"Ich erkenne meine Fähigkeiten, andere Menschen zu führen und zu motivieren, ganz klar in einem Traum. Daran erinnere ich mich gleich nach dem Erwachen und verstehe ihn vollkommen."

Auf solche recht einfachen Fragen, mit denen man sinngemäß auch viele andere einzelne Eigenschaften der Persönlichkeit ergründen kann, antwortet das Unbewusste oft schnell (meist muss man ja auch bald eine Entscheidung treffen).


Es kann zum Beispiel Träume produzieren, in denen Situationen am zukünftigen Arbeitsplatz, in denen man Führungsqualitäten beweisen muss, wie in einem Film sehr lebendig durchgespielt werden.

Aus der Art, wie man sich im Traum dabei verhält und fühlt, kann man wichtige Rückschlüsse ziehen, die zur richtigen Entscheidung anleiten und vor Fehlentscheidungen bewahren. Gesteuerte Träume, die Einsichten in die Struktur der Persönlichkeit, ihre Eigenschaften, Fähigkeiten, Bestrebungen und Wünsche zulassen, gehören zu den interessantesten Möglichkeiten der Traumanalyse.


Erst durch diese Technik wird die Arbeit mit den Träumen zur praktischen Lebenshilfe, die man jederzeit gezielt nutzen kann.

Mit der Traumdeutung, Konflikte und Probleme leichter lösen

Auch für die Bewältigung der alltäglichen Konflikte und Probleme des Lebens sind gesteuerte Träume sehr wichtig. Da man sie nur im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit zufriedenstellend lösen kann, spielt dabei zunächst die durch Traumdeutung mögliche bessere Einsicht in das Selbst eine wichtige Rolle.

Allein aus der vertieften Selbsterkenntnis kann man oft schon die notwendigen Entscheidungen und Handlungen ableiten. Aber nicht genug damit, es ist auch möglich, die Träume so zu steuern, dass man aus dem Unbewussten ganz konkrete Vorschläge zur Lösung der Probleme und Konflikte erhält.

Sie werden oft in lebendige Traumhandlungen eingebunden, in denen man erkennt, wie man sich am besten verhalten sollte.

Individuell zutreffende Antworten darf man vom Unbewussten aber nur dann erwarten, wenn man die zu lösenden Probleme und Konflikte ganz klar erkennt. Dazu empfiehlt es sich, durch autogenes Training oder eine andere Methode zunächst eine tiefe Entspannung herbeizuführen.


Sobald sich dadurch das Unbewusste geöffnet hat und man sich ganz gelassen mit der Situation befassen kann, vergegenwärtigt man sich möglichst bildhaft, um was es genau geht.

Das Problem soll dabei so gut wie möglich in Vorstellungen umgesetzt werden. Das gelingt am besten, wenn man die bildhafte Vorstellungskraft gut trainiert hat. Sobald keine weiteren Vorstellungen zum Problem oder Konflikt auftreten, prägt man sich zum Beispiel die folgende Suggestion ein:

"Ich erkenne in meinen Träumen, wie ich mein Problem positiv lösen kann. Daran erinnere ich mich morgen früh ganz genau und kann sofort beginnen, den Traum zu verwirklichen."

Wenn es sich dabei um eine dringende Angelegenheit handelt, wird das Unbewusste oft sehr rasch und konkret antworten, häufig in einer Traumhandlung, die genau beschreibt, wie man sich weiterhin verhalten soll.


Scheinvorschläge zur Lösung kommen bei der Traumsteuerung kaum vor. Trotzdem wird man die Lösungsvorschläge auf ihre Realisierbarkeit hin überprüfen, denn es könnte ja auch sein, dass man sie falsch verstanden hat.

Auf diese Weise kann man praktisch bei allen Aufgaben und Schwierigkeiten des Alltags durch Traumsteuerung die richtigen Lösungen finden. Auch hierbei gilt aber, dass man die Technik der Traumlenkung regelmäßig üben muss, damit sie jederzeit eingesetzt werden kann.


Sonst müsste man sich immer wieder daran gewöhnen und könnte keine raschen Antworten herbeiführen.

Traumdeutung, Technik der Traumsteuerung

Welche Voraussetzungen sind für die Traumsteuerung notwendig?
Tiefe Entspannung und Selbstbeeinflussung durch gezielt wirksame Vorstellungen. Die konkreten einzelnen Vorstellungen, mit denen man die Träume positiver gestaltet, Einsichten gewinnt oder Lösungsvorschläge erhält.

Zur Lenkung der Träume in der Traumdeutung geht man immer wie folgt vor:

1.Tiefe körperliche Entspannung herbeifuhren, in der sich das Unbewusste für die Suggestionen öffnet.

2.Einprägung der entsprechenden Vorstellungen in tiefer Entspannung, damit sie vom Unbewussten aufgenommen und verwirklicht werden.

Die Entspannung kann man auf unterschiedliche Weise herbeifuhren. Besonders gut eignen sich dazu autogenes Training oder progressive Relaxration. Die Entspannungsmethode muss vorher längere Zeit regelmäßig trainiert werden, damit man sich rasch in die tiefe Ruhe versetzen kann.


Nachdem man die intensive Entspannung erreicht hat, prägt man sich die speziellen Vorstellungen zur Traumsteuerung ein. Dazu ist es notwendig, sie ungefähr 30mal hintereinander im Geist zu wiederholen.


Auf diese Weise nimmt das Unbewusste die Suggestionen auf, sie werden tief darin verankert und erfüllen sich dann selbständig, also ohne Zutun von Verstand und Willen. Das heißt bei der Traumsteuerung, dass die erhofften Träume auftreten werden, aus deren Analyse man die gewünschten Antworten erhält.

Am besten führt man die Entspannungsübung zur Traumsteuerung am Abend vor dem Einschlafen durch. Dann wirkt die Suggestion gleich in den Schlaf hinein, in den man aus der Tiefentspannung hinübergleitet. Schon in der ersten Nacht können die Suggestionen wirksam werden und die Träume beeinflussen, insbesondere bei dringenden Fragen.


Oft dauert es aber mehrere Tage (oder noch länger), ehe man sich an die entsprechenden Träume erinnern kann. Das Unbewusste reagiert nicht unbedingt sofort auf unsere bewussten Vorstellungen. Durch beharrliches Üben wird man schließlich immer das Ziel erreichen.