14 April 2007

Niemand ist an Ihrem Glück interessiert. Es sei denn, es nützt ihm mehr als Ihnen

Unser ganzes Leben ist ein Spiel ums Glücklichsein. Es ist ein Spiel im Spannungsfeld von Gewinnen und Verlieren. Wenn wir verlieren, löst es den Wunsch aus, beim nächsten Mal zu gewinnen.

Wenn wir gewinnen, wollen wir wissen, ob wir es noch einmal schaffen könnten. Oder wir nehmen die Herausforderung eines Verlierers an, uns den Gewinn wieder abzujagen.

Denken Sie, dieses Gesetz von Gewinnen und Verlieren gelte nur für Pokerspieler und Spielkasinos? Nein, es gilt für Beruf und Partnerschaft, für die Weltwirtschaft und die Politik. Das Gesetz des ewigen Lebensspiels ist das Gesetz von Geben und Nehmen, an dem bisher alle Bemühungen um eine friedliche Welt, in der alle Menschen gleich sein könnten, gescheitert sind.

Und warum? Weil es im Spiel um Geben und Nehmen immer Gewinner und Verlierer geben muss. Oder denken Sie, es gäbe Olympische Spiele, wenn alle dabei gewinnen könnten?

Zu dem Gesetz von Geben und Nehmen steht das Prinzip des selbstlosen Gebens im Widerspruch. Wenn Sie jemandem immer nur geben, verlieren Sie ihn als Partner im Lebensspiel, von dem Sie etwas zurückgewinnen könnten. Es sei denn, er benutzt Ihre Hilfe dazu, etwas zu schaffen, das Sie ihm wieder abnehmen möchten.

Wie Sie sehen, ist die Grundlage eines funktionierenden Lebensspiels das Bekenntnis zum gesunden Egoismus. Oder, um es in einem größeren Rahmen zu sehen, das Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft. Warum, denken Sie, "helfen" die reichen Länder der Welt den armen Ländern mit so großem Eifer?


Doch nur, damit die armen Leute reich genug werden, um sich die Produkte kaufen zu können, die die reichen Länder ihnen verkaufen möchten.

Genauso funktioniert das Spiel in jeder Art von Partnerschaft: Wenn Sie glücklich sind, können Sie den Partner glücklich machen, damit er selbst glücklich wird und Ihnen davon wieder etwas abgeben kann.


Wenn der Partner nur nimmt, gibt es nichts, was Sie zurückgewinnen könnten. Das Gesetz von Geben und Nehmen tritt außer Kraft.

Vielleicht ist genau dies die Ursache dafür, dass in unseren Ländern jede dritte Ehe wieder geschieden wird. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber könnte es nicht so sein?

Wie es überhaupt möglich ist, dass alles, was Sie hier über Geben und Nehmen oder den Egoismus und die "selbstlose Hilfe" gelesen haben, nur reine Spekulation ist. Aber vielleicht provoziert es Sie dazu, sich Ihre eigene Meinung darüber zu bilden.


Statt alle diese Dinge immer nur so zu betrachten, wie Sie es von Ihren Trainern der Moral und des Wohlverhaltens bisher gelernt haben.

Glücklich und frei zu sein, bedeutet schließlich zu aller erst, sich Bewusstzumachen, dass alles im Leben zwei Seiten hat. Erst wenn wir beide kennen, können wir uns für das entscheiden, was uns auf dem Weg zum Glück wirklich von Nutzen ist.

01 April 2007

Wenn Sie heute nicht mit Ihren Kindern reden, werden die Kinder eines Tages nicht mit Ihnen reden

Unsere Gesellschaft ist überfüllt von Erziehern, Moralisten, Autoritäten und Besserwissern. Sie alle werden nicht müde, uns ein Leben lang darüber zu belehren, was richtig und falsch ist und wie wir uns zu verhalten haben.

Die Belehrer sind also ständig unter uns, und es ist kein Wunder, dass viele von uns sobald sie eine Chance dazu bekommen sich genauso verhalten, wie sie erzogen worden sind: als selbstgefällige, autoritäre, nie irrende Eltern, Lehrer und Vorgesetzte.

Es gibt immer zwei Möglichkeiten, Erfahrungen, Anregungen oder Aufträge weiterzugeben: unter Drohung oder durch Überzeugen. Jemandem Wissen durch Bedrohung beizubringen bedeutet, sich in eine Position der Autorität zu begeben, von der aus man hierarchisch von oben nach unten Macht ausübt, ohne dem Betroffenen eine wirkliche Chance zu geben, eigene, vielleicht bessere Ansichten zu entwickeln.

Diese Methode der Beeinflussung setzt voraus, dass man Macht besitzt und erhält. Um sie zu erhalten, darf sich der Ausübende keine Blöße geben. Denn sobald der Betroffene hinter der äußeren Autorität die inneren Schwächen erkennt, geht die Autorität verloren.


Das bedeutet, dass Autoritätspersonen keine Kritik an ihren Entscheidungen dulden dürfen und Widerstände durch Drohung oder Bestrafung möglichst schon im Ansatz unterdrücken müssen.

Diese Strategie der Beeinflussung ist die Grundlage der klassischen Erziehung, wie sie heute noch immer in vielen Schulen, Familien und Firmen gehandhabt wird. Eltern belehren ihre Kinder mit der Zwangsbeglückungs-Formel: Tu, was wir dir sagen. Eines Tages wirst du erkennen, dass wir nur dein Bestes wollten.


Vorgesetzte unterbinden nicht selten Einwände und Ideen der Untergebenen mit dem Argument: Ich habe das schon so gemacht, da haben Sie noch in den Windeln gelegen. Hören Sie also auf mit Ihren verrückten Ideen.

Es mag schon sein, dass Kinder tatsächlich später im Leben erkennen, dass ihre Eltern in manchen Dingen recht gehabt haben. Manche Eltern allerdings bedauern, dass sie ihren Kindern früher nicht öfter die Chance gegeben haben, auch recht zu haben. Oder, um es anders zu betrachten: Wenn Sie heute nicht mit Ihren Kindern reden, werden die Kinder nicht mit Ihnen reden, wenn Sie sich später einmal danach sehnen.

Hierarchisches, autoritäres oder aber partnerschaftliches Überzeugungsprinzip, das sind die zwei Grundformen im Umgang der Menschen miteinander. Das eine bedeutet einseitige Information, die andere ist Kommunikation in beiden Richtungen.


Verbunden mit der Spannung, die für jede Art von Kreativität notwendig ist. Wer immer nur seine eigene Meinung und Erfahrung gelten lässt, hat aufgehört dazuzulernen.

Die ständige Suche nach seinem Glück aber bedarf immer neuer Impulse, aus denen wir lernen können, die Probleme immer besser zu lösen, die uns im Wege stehen.