27 Juli 2006

Zurück zum Glück

Entweder Sie benutzen Geld als Instrument des persönlichen Glück, oder sie machen sich davon abhängig

Nicht wenige Menschen leben in der Vorstellung, Geld sei die wichtigste Grundlage Ihres Glücks, obwohl sie andererseits längst erkannt haben, dass Geld allein auch nicht glücklich macht. Dieser Zwiespalt bringt sie ständig in Schwierigkeiten.

Vermutlich denken Sie jetzt ohne Zögern: "Ja, ja, das ist schon richtig." Aber was nützt Ihnen diese Erkenntnis, wenn Sie nicht danach handeln, weil Sie sich nie wirklich dazu entschieden haben, die Bedeutung des Geldes für Ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu bestimmen ?

Welche Funktion hat das Geld in Ihrem Leben? Verursacht es Ihnen mehr Sorgen als Freude? Denken Sie manchmal daran, dass Sie alle Ihre Sorgen los wären, wenn Sie zwei oder vielleicht zehn Millionen im Lotto gewännen? Oder: Wie würden Sie sich entscheiden, wenn man Ihnen einen Job anbietet, in dem Sie doppelt so viel verdienen wie bisher?

Dachten Sie zuerst daran, was Sie sich dafür alles leisten könnten, oder fragten Sie sich zuerst: "Wie glücklich Würde mich dieser Job machen?" Ihre Antwort hängt davon ab, worin Sie den wirklichen Sinn Ihres Leben sehen.

Vielleicht ist Ihnen nichts wichtiger, als Ihrer Umwelt endlich zu beweisen, wie tüchtig Sie sind. Für immer mehr Frauen ist das Geld, das sie verdienen, der Maßstab ihrer Selbständigkeit. Sie sagen: "Endlich bin ich frei. Ich bin nicht mehr davon abhängig, dass mich ein Mann erhält." Nichts hat für sie mehr Bedeutung als dieser Schritt zur Selbstbefreiung.

Dafür sind Sie bereit, fast jeden Preis zu bezahlen. Es besteht nicht der geringste Zweifel darüber, dass Geld für unser Glück eine wichtige Funktion erfüllt. Allerdings nur dann, wenn wir diese Funktion selbst bestimmen und in welcher Phase unserer Entwicklung.

Es mag ein gewaltiger Schritt zur persönlichen Freiheit sein, soviel zu verdienen, dass uns niemand mehr mit Geld erpressen kann. Aber alle unsere Bemühungen verlieren ihren Sinn, wenn wir damit eine ganz andere Abhängigkeit schaffen:


Die Abhängigkeit vom Geld als Maßstab unserer Zufriedenheit. Denn nichts hat sich an der entscheidenden Frage geändert: "Bestimmt das Geld, was ich mir leiste, oder bestimme ich, was ich mir für mein Geld leiste?"


Oder, um es noch deutlicher zu sagen:
Benutze ich das Geld, mit dem ich mich von meiner Abhängigkeit befreit habe, um meiner Mitwelt zu beweisen, wie tüchtig ich bin? Oder bin ich vom Urteil der Mitwelt so unabhängig, dass ich niemandem beweisen muss, wie zufrieden ich bin?


In beiden Fällen erfüllt Geld eine Funktion, die uns wichtig erscheint. Aber es liegt allein an uns, darüber zu entscheiden, ob wir es dazu benutzen, glücklich zu sein. Oder ob wir uns damit in eine noch größere Abhängigkeit begeben.

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