23 Juli 2006

Der Zug des Lebens - Ursachen des Erfolges

Warum sind manche Menschen erfolgreicher als andere?

Über diese Frage hat man schon viel nachgedacht, geredet und geschrieben. Und immer wieder hat man auch erfolgreiche Menschen genau unter die Lupe genommen, um hinter das Geheimnis ihres Erfolges zu kommen.

Gründliche Untersuchungen dieser Art z. B. an erfolgreichen Führungskräften und an Spitzenverkäufern aus allen Bereichen der Wirtschaft geben Antworten auf die Frage nach den Ursachen des Erfolges. Zunächst einmal widerlegen sie zwei häufige Vorurteile über diese Ursachen:

Es gibt keinen Einheitstyp des Erfolgreichen

Menschen sind verschieden. Auch erfolgreiche Menschen machen davon keine Ausnahme. Im Gegenteil: gerade die erfolgreichsten Menschen sind meist sehr eigenwillige, unverwechselbare Persönlichkeiten, die sich nicht mit einer Einheitsschablone messen lassen.


Es gibt kein Patentrezept für Erfolg


Erfolgreiche Menschen erzielen ihre Erfolge auf sehr unterschiedliche Weise. Es gibt offenbar keine unfehlbare Methode, die allein den Erfolg garantiert. Entscheidend bleibt immer, wer sie anwendet. Und wenn zwei das Gleiche tun, ist es auch hierbei nicht das Gleiche: Die Methode, die dem einen den Erfolg bringt, wirkt beim anderen überhaupt nicht.

Wenn aber weder ein bestimmter Persönlichkeitstyp noch eine bestimmte Methode den Erfolg garantieren, was unterscheidet dann Erfolgreiche von weniger Erfolgreichen?


Auch darüber geben die Untersuchungen Aufschluss. Unter den Faktoren, die den Erfolg beeinflussen, findet sich nämlich einer, der offenbar den Ausschlag gibt:

A. Erfolgreiche Menschen sind immer ganz sie selbst. Die Rolle, die sie in ihrem Verhalten anderen gegenüber spielen, entspricht den Grundzügen ihrer Persönlichkeit. Sie wenden Methoden und Techniken an, die zu ihnen passen, mit ihrer Persönlichkeit übereinstimmen. Deshalb wirken sie echt und überzeugend und hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck.

B. Weniger erfolgreiche Menschen dagegen ahmen fremde Vorbilder nach und verwenden angelernte Techniken, die mit ihrer eigenen Persönlichkeit wenig zu tun haben, oft sogar im Widerspruch zu ihr stehen. Deshalb wirken sie trotz aller äußeren Routine schwach und unglaubhaft wie ein Schauspieler in der falschen Rolle.

Denn bei jedem menschlichen Kontakt empfängt der Partner nicht nur die mit der Vernunft erfassbaren Worte und Argumente des anderen, sondern zugleich auch die Wirkung der gesamten Persönlichkeit des Sprechers. Und diese, meist unbewusst aufgenommenen Signale der Persönlichkeit sind oft entscheidender als die gesprochenen Worte.

"Wie Du bist sagt so viel, dass ich kaum höre, was Du sprichst", meint der amerikanische Philosoph Emerson in einem Gespräch.

Aus den Untersuchungen ergibt sich eine zwingende Folgerung: Wer seine Erfolgschancen verbessern möchte, muss zuerst sich selbst besser kennen lernen.

Wer sich über die Grundzüge seiner Persönlichkeit klar wird, bekommt damit Einblick in seine individuellen Voraussetzungen, seine Möglichkeiten und Grenzen. Er beginnt, die tieferen Ursachen seiner Erfolge und Misserfolge zu verstehen und kann dadurch lernen, seine Erfolge zu steigern und Misserfolge zu vermeiden.

Durch besseres Wissen über sich selbst kann er sich realistische, erfüllbare Ziele und Leitbilder wählen, anstatt falschen Zielen nachzujagen, in die der Misserfolg schon einprogrammiert ist. Er kann sich die Methoden und Techniken aneignen, die wirklich zu ihm passen und damit die Wirkung seiner Persönlichkeit verstärken, anstatt sie durch falsches, seinem Wesen widersprechendes Verhalten abzuschwächen.

Immer mehr in seiner Persönlichkeitsstruktur liegende Möglichkeiten kann er auf diese Weise verwirklichen. Er wird dadurch immer mehr er selbst und spielt nicht mehr fremde Rollen, mit denen er sich um seine Wirkung bringt.

Wer sich selbst besser kennen lernt und damit die Möglichkeit gewinnt, sich selbst in seiner ganz individuellen Weise zu verwirklichen, der wird auch leichter mit sich selbst ins reine kommen. Und das ist auch eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg, denn wer mit sich selbst nicht fertig wird, hat es sehr schwer, mit anderen fertig zu werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen