04 Juli 2006

Selbstmanagement: Probleme richtig lösen

Was gesagt werden muss, sollten Sie nicht verschweigen, nur weil es jemanden verletzen könnte

Es kann gar nicht oft genug gesagt werden: Innere Zufriedenheit hängt davon ab, wie gut Sie aus eigener Kraft die Probleme lösen, die Ihrem Glück im Wege stehen. Ein Problem zu lösen bedeutet vor allem, dass Sie bereit sind, es loszulassen. Wenn Sie jemanden lieben oder hassen, um nur ein Beispiel zu nennen, können Sie diese Gefühle verdrängen. Oder Sie leben sie aus, noch ehe sie zu einem Verdrängungsproblem geworden sind, das Sie unglücklich macht.


Das einfachste Instrument der Befreiung besteht darin, darüber zu reden. Vermutlich besteht die Ursache unendlich vieler gescheiterter Beziehungen einfach nur darin, dass die Partner nicht imstande sind, darüber zu reden. Vielleicht, weil sie Angst davor haben, den anderen zu verletzen. Oder Sie fürchten die Folgen, die ihr Loslassen für sie selbst haben könnte.

Wie immer Sie sich in solchen Situationen auch verhalten, eines sollten Sie bedenken: Die Folgen einer Verdrängung sind fast immer schlimmer als die Folgen eines Aktes der Befreiung. Es mag Streit geben, der andere kann gekränkt, verletzt, wütend oder enttäuscht sein. Aber das, was Sie loswerden wollten, sind Sie los. Und das ist der wichtigste Schritt zur Lösung eines Problems, das Sie und jemand anderen betrifft. Das hemmende Ventil ist geöffnet, ein Dialog kann Klärung bringen. Vorausgesetzt, Sie führen ihn.


Um es noch einmal zu sagen: Der wichtigste Schritt besteht darin, darüber zu reden gleichgültig, welche Folgen es haben könnte. Mit dieser Entscheidung zum bedingungslosen Loslassen Ihrer Gedanken oder Gefühle befreien Sie sich vorerst einmal von der Spannung, die jede Verdrängung mit sich bringt.


Natürlich gibt es immer zwei Möglichkeiten, mit jemand anderem über Dinge zu reden, die Sie beschäftigen: Sie können damit die Person konfrontieren, die das Problem betrifft.

Oder Sie weichen der direkten Konfrontation aus und öffnen sich jemandem, von dem Sie Zustimmung, Mitleid oder einen Rat erwarten. Mit anderen Worten: Sie lösen Ihr Problem nicht selbst, sondern machen sich von einem Helfer abhängig. Vielleicht tun Sie es bewusst oder unbewusst auch in der Absicht, später dem Helfer die Schuld geben zu können, wenn sein Rat nicht zur erwarteten Lösung Ihres Problems geführt hat.


Gleichgültig, wie Sie sich entscheiden: Überhaupt darüber zu reden, war der Schritt zum Loslassen, auch wenn dadurch das Problem selbst noch nicht gelöst ist. Aber es kann kein Zweifel darüber bestehen: Wenn Ihr Gefühl, Ihre Liebe oder Ihr Hass, eine Idee oder eine Spannung eine andere Person betrifft, gibt es keinen zielführenderen Weg, als es mit dieser Person gemeinsam zu klären, statt mit irgend jemand anderem.

Das setzt allerdings voraus, dass Sie sich dazu entschlossen haben, Ihre Probleme aus eigener Kraft zu lösen, statt zu erwarten, dass andere es für Sie tun.


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