06 September 2006

Selbstanalyse, Druck erzeugt Gegendruck

Aus der Praxis des Lebens

Die Tochter eines meiner Bekannten, nennen wir sie Petra (22 Jahre), wohnt mit Ihrer Freundin Claudia zusammen in Graz (Österreich) Beide sind also vor zwei Jahren vom Land (Salzburgerland) in die Stadt gezogen.

Die Eine, Claudia studiert, die andere, Petra arbeitet in Graz. Der Freund von Petra, Martin (22 Jahre) ist in der Stad Salzburg tätig. Man sieht sich von Woche zu Woche.

Im August 2006 eröffnete Claudia Ihrer Freundin Petra, dass Sie jetzt alleine in eine Wohnung ziehen möchte um besser in Ruhe für Ihr Studium lernen zu können. Zwar sehe ich dies als faule Ausrede, jedoch den wirklichen Grund für den Auszug konnte oder wollte Sie nicht sagen.

Da die Wohnung für Petra alleine nun zu teuer wurde war sie gezwungen ebenfalls eine neue Wohnung zu suchen, mit dem Hintergedanken Ihren Freund Martin nach Graz zu lotzen, um endlich zusammen zuziehen. Martin hatte also Vostellungsgespräche in Graz bei diversen Firmen und auch zwei Zusagen für einen Job.

Obwohl die Sache auf den ersten Augenblick alles Rund zu laufen schien, zog sich die Sache mit der endgültigen Kündigung von Martin bei seiner Firma in Salzburg. Es traten bei Ihm Unsicherheiten bezüglich seines Jobwechsel auf. Seine Firma versprach Ihm Gratis-Kurse, Lohnerhöhung usw. Die Zusagen waren dazu angetan seine Entscheidung zu überdenken.

Je länger jedoch Martin zögerte, umsomehr wuchs der Druck von Petra auf Ihn eine Entscheidung zu treffen. Der zusätzliche Grund zum Gemeinsamen Wohnen war natürlich auch, dass Sie selbst so schnell wie möglich eine neue Wohnung brauchte.

Ende August kam es zur Krise. Martin eröffnete Petra, in Salzburg bleiben zu wollen und das Thema "Gemeinsam Wohnen in Graz" abzuhaken. Es kam wie es kommen mußte. Tränen, Streitereien, Argumentationen für und Gegen.

Was war passiert.


Obwohl immer schon feststand, dass Martin früher oder Später nach Graz übersiedeln wollte, fühle er sich vehement von Petra unter Druck gesetzt und wollte diesem Druck so mir nichts dir nichts nachgeben. Er fühlte sich überrumpelt. Lieber sicher in Salzburg als Hop oder Drop in Graz bei einer neuen Dienststelle etc.

Die Lösung
Loslassen vom Kampf und Druck auf andere. Es kommt automatisch der Gegendruck. Dieses Aufschaukeln zu einer Krise kam von beiden Seiten unbewußt. Jeder wähnte sich im Recht und vertrat seinen inneren Standpunkt und Gefühle.

Der Satz von Petra an einem Montag Ende August : Triff Deine Entscheidung wie Du sie für richtig hälst, es ändert nichts an unserer Liebe, brachte die Wende.

Am Donnerstag kam der Anruf von Martin, er hätte bei seiner EX-Firma bereits gekündigt und bei der neuen Firma in Graz zugesagt. Das Problem war gelöst.

Wie Martin nachher bestätigte, fiel durch diesen einen Satz der Druck was auf Ihn lastete weg und er konnte klar und in Ruhe seine Entscheidung treffen. Das Gefühl frei und ohne Konseqenzen für die Beziehung entscheiden zu können war der Schlüssel.

Selbst wenn sich Martin für Salzburg entschieden hätte, wäre dies kein Beinbruch gewesen, sondern nur die Bestätigung das er seiner Partnerin vertrauen kann.

Diese kleine Liebedrama hat sich tatsächlich so im August 2006 abgespielt. Es sollte hier nur als Beispiel dienen, wie man oft unbewußt Druck ausübt - mit dem Ergebnis - der Gegendruck, steigt im gleichen Außmaß, unnötigerweise, an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen