27 Oktober 2006

Selbstanalyse, Hilfe zur Selbsthilfe

Mit dem Helfen verhält es sich ähnlich wie mit der Liebe und dem Glück: Wir sollten von niemandem Hilfe erwarten, wenn wir nicht bereit sind, uns Selbst zu helfen. Und umgekehrt natürlich auch. Wie wir auch niemanden lieben können, ohne uns selbst zu lieben.


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Und, wie Sie ja wissen, macht uns das Glück, das wir von anderen erwarten, von ihnen abhängig. Wahrscheinlich gibt es zwei Arten von Hilfe: Die erfolgsorientierte und die karitative Hilfe:

Die karitative Hilfe besteht darin, dass geholfen wird, ohne irgendeine Verpflichtung daran zu knüpfen. Vorwiegend handelt es sich dabei um institutionalisierte Hilfe. Das heißt, die Helfer besitzen oder sammeln Geld, das sie ausgeben müssen. Sie verteilen es willkürlich an Bedürftige, ohne ihnen langfristig zu helfen, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen.

Eher ist das Gegenteil der Fall: Durch diese Art von Hilfe bleiben Bedürftige von ihren Helfern abhängig. Mehr noch, sie werden dazu erzogen, sich nicht auf sich selbst, sondern auf die Hilfe anderer zu verlassen.

Die erfolgsorientierte Hilfe ist der Anstoß zur Selbsthilfe. Der Helfer schenkt dem Bedürftigen nichts, sondern hilft ihm auf die Beine und steht ihm bei, bis er imstande ist, aus eigener Kraft loszumarschieren.

Wie Sie sehen, gibt es eine Art von Hilfe, die abhängig macht, und eine andere, die einem Hilfsbedürftigen dazu verhilft, sich von seinem Helfer wieder frei zu machen. Diese zwei Arten des Hilfe-Phänomens spiegeln sich in vielen Bereichen unseres Lebens wider.


Manche Eltern sind nicht daran interessiert, ihre Kinder von Anfang an zu freien jungen Menschen zu erziehen, die nicht mehr das tun, was die Eltern von ihnen erwarten. Lehrer wollen ihren Schülern vorwiegend zu Wissen verhelfen, aber sie sollen von der Autorität des Lehrers abhängig bleiben.

Oder meinen Sie wirklich, dass Ärzte oder Psychiater daran interessiert sind, dass alle ihre Patienten möglichst rasch und gründlich gesund werden? Oder dass die pharmazeutische Industrie daran arbeitet, die Wunderpille zu entwickeln, die ein für allemal hilft? Natürlich nicht.


Sie alle leben davon, dass möglichst viele Menschen möglichst lange von ihrer Hilfe abhängig sind. Hilfe? Nein, es hat nichts mit Hilfe zu tun. Es ist ein Geschäft wie jedes andere auch, bei dem der Verkäufer daran interessiert ist, dass der Käufer möglichst oft seine Produkte kauft.

Vielleicht erscheinen Ihnen solche Behauptungen und Ansichten über das Helfen zu radikal. Wahrscheinlich sind sie das. Es kann allerdings auch sein, dass Sie bisher die "Götter in Weiß", "Helden der Nächstenliebe" und auch alle anderen Wohltäter, Autoritäten und Retter der Menschheit aus lauter Respekt einfach nie in Frage zu stellen wagten.


Aber Sie wissen ja: Alles im Leben hat zwei Seiten. Wir sollten sie uns beide ansehen, ehe wir urteilen.

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