23 Oktober 2006

Ängste, Sorgen, Frust und Depressionen – Hemmnisse zum Glück

Machen Sie sich eine Liste der Menschen und Dinge, vor denen Sie sich am meisten fürchten

Weil die Angst zu den größten Hindernissen des Glücklichseins gehört, sollten wir nicht müde werden, uns damit auseinander zusetzen. Nicht allgemein, indem wir vielleicht ein Buch darüber lesen und dann sagen können: "Jetzt weiß ich alles über die Angst."

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Allgemeines Wissen ist, und das sollten wir uns eingestehen, sehr oft nichts anderes als eine Ausrede dafür, uns ganz konkret in eigener Sache damit zu beschäftigen.

Um zu lernen, mit seinen Ängsten richtig umzugehen, sind zwei Maßnahmen erforderlich: Das Bewusst machen ihrer Ursachen und das Trainieren der Selbstsicherheit. Wer sich seiner sicher ist, wer weiß, was er will, und an sich glaubt, braucht sich vor seinen Ängsten nicht mehr zu fürchten. Das mag unglaubwürdig klingen für jemanden, dem ein Arzt eröffnet hat: "Sie leiden an endogener Depression.

Gegen diese unheilbare Krankheit müssen Sie ein Leben lang Medikamente einnehmen." Aber kann das ein Grund dafür sein, sich nicht trotzdem selbst mit seinen Ängsten auseinander zusetzen. Ihre Ursachen aufzuspüren und seine Selbstsicherheit zu trainieren? Machen Sie eine Selbstanalyse.

Beginnen Sie mit der einfachen Frage: "Wovor und vor wem fürchte ich mich am meisten und warum?" Denken Sie nicht einfach nur daran, schreiben Sie es auf. Stellen Sie eine Liste Ihrer größten Ängste auf. Machen Sie eine gründliche Angst-Inventur. Teilen Sie Ängste in drei Gruppen ein:

Ängste, die Sie jetzt beschäftigen und hemmen.
Ängste aus der Vergangenheit, die vielleicht schon in Ihre Kindheit zurückgehen
Zukunftsängste.

Schreiben Sie alles auf, was Ihnen dazu einfallt. Schreiben Sie wirklich alles auf. Denn schon das Schreiben ist ein wichtiges Instrument der Konkretisierung. Wenn Sie nur daran denken, sind Sie ständig in Versuchung, unangenehmen Erinnerungen auszuweichen. Das Schreiben hilft, Gedanken zu Ende zu denken.

Legen Sie Ihre Angst-Liste nicht nach den ersten Eintragungen weg. Vor allem nicht, wenn die ersten Widerstände in Ihnen auftauchen. Weil Sie vielleicht auf Erinnerungen stoßen, die Sie jahrelang verdrängt haben. Bohren Sie weiter. Hören Sie nicht auf, nach dem "Warum" zu fragen:


Warum habe ich vor X so große Angst?

Warum kann ich von dieser Sache damals in meiner Kindheit bis heute nicht loskommen?
Warum fürchte ich mich heute schon vor etwas, von dem ich noch gar nicht weiß, ob es überhaupt jemals eintreffen wird?

Natürlich befreit Sie diese Inventur noch nicht von Ihren Ängsten. Aber eines geschieht mit Sicherheit: Sie stellen sich ihnen, statt vor ihnen davonzulaufen. Und es kann durchaus sein, dass manche Ängste ihren Schrecken verlieren, wenn Sie sie näher in Augenschein genommen und aufgeschrieben haben.

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