12 Oktober 2010

Häufige Inhalte der Träume

Träume enthalten die unterschiedlichsten Elemente und Handlungen, abhängig von der Persönlichkeit und Situation des Träumenden. Einige Inhalte kommen aber besonders oft vor. Dazu gehören vor allem körperbedingte, sexuelle und Wunschträume. Wenn man ihre Merkmale kennt und von ihrer Grundbedeutung weiß, fällt es oft wesentlich leichter, den Einstieg in die Analyse der einzelnen Träume zu finden.

Deshalb stellen wir nun die wichtigsten dieser Inhalte genauer vor. Allerdings darf man sich nie dazu verleiten lassen, einfach diese allgemeinen Deutungen zu übernehmen, denn sie werden den individuellen Inhalten nicht vollständig gerecht.


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Körperlich verursachte Träume
Zu Beginn der modernen Traumanalyse versuchte man, praktisch alle Träume aus körperlichen Vorgängen zu erklären. Das war falsch und führte zu teilweise obskuren, skurrilen Vorstellungen. Aber es besteht doch kein Zweifel daran, dass körperliche Veränderungen auf Träume Einfluss nehmen können. Allerdings entstehen die Träume selbst nicht durch solche Vorgänge im Körper, diese werden lediglich mit im Traumgeschehen verarbeitet.

Es gibt keine festen Regeln, nach denen bestimmte physische Vorgänge bei jedem Menschen zu den gleichen Träumen führen. Was bei dem einen vielleicht das Gefühl erzeugt, als schwebte der Kopf oder ein anderer Teil des Körpers frei und losgelöst im Raum, kann bei einem anderen vielleicht Angstzustände oder Todesträume hervorrufen, das ist individuell ganz verschieden.

Die meisten körperbedingten Träume sind ohne tiefere Bedeutung. Sie können zum Beispiel durch einen stärkeren Blutdruckabfall in der „biologischen Krisenzeit“ zwischen 2 und 5 Uhr morgens, durch Missempfindungen, die bei zentralnervöser Spannungsentladung in der Gehirnrinde oder bei Umschaltungen im vegetativen Nervensystem vorübergehend auftreten, oder durch äußere Temperaturreize, wenn man nicht mehr warm zugedeckt ist, in den Träumen entstehen.

Allerdings gibt es auch manche Träume, die ganz konkret auf eine Erkrankung hinweisen, von der man bisher noch nichts spürt. Zum Teil werden die betroffenen Körpergebiete dabei sogar deutlich im Traum gezeigt. Solche Hinweise sollte man zum Anlass für eine baldige Untersuchung nehmen, denn es zeigt sich immer wieder, dass sie zutreffen können.

Oft liegt eine psychosomatische Störung von Körperfunktionen zugrunde, die durch das Zusammenspiel von Körper und Seelenleben auftritt und später in eine organische Erkrankung übergehen kann.

Freilich kommen auch ganz konkrete Krankheitsträume vor, bei denen man selbst bei umfassender Untersuchung keine organische Veränderung nachweisen kann. In solchen Fällen hat das geträumte Organ eine symbolische Bedeutung, die man bei der Traumanalyse erkennt. Eine geträumte Erkrankung des Herzens kann zum Beispiel daraufhin weisen, dass Probleme im Gefühlsbereich bestehen, ein Magenleiden im Traum zeigt vielleicht an, dass man im Alltag zu viel „Unverdauliches“ schlucken muss.

Wie es möglich ist, dass in Träumen manchmal ganz klar auf verborgene Krankheiten hingewiesen wird, kann man heute noch nicht genau erklären. Am einleuchtendsten ist die Annahme, dass das vegetative Nervensystem, das den gesamten Organismus durchzieht, auch geringfügige Veränderungen registriert, seine „Meldungen“ an das Gehirn aber im Wachzustand zu unerheblich scheinen, als dass sie bewusst wahrgenommen würden.

Das ist vielleicht nur im Schlaf möglich, wenn das Gehirn teilweise von den Reizen der Umwelt abgeschirmt wird. Man muss sich durch Träume von schweren Krankheiten nicht gleich ins Bockshorn jagen lassen, oft genug steht dahinter eine andere Bedeutung. Aber man sollte sie auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern bald klären lassen, ob wirklich etwas vorliegt.


Verarbeitung von Tagesresten

Die Träume, in denen tatsächliche Ereignisse und Erfahrungen der vorangegangenen Tage nachvollzogen werden, dienen meist der „seelischen Hygiene“. Man erlebt dabei zum Beispiel erneut irgendeinen Ärger oder ein Problem, das man über der Hektik und dem Stress des Alltags zunächst ohne stärkere Reaktion einfach „weggesteckt“, aber noch nicht verarbeitet hat. Auch angenehme, freudige Ereignisse können auf diese Weise nochmals nachvollzogen werden und positiv beeinflussen.

Zum Teil dienen die Träume mit Tagesresten vermutlich dem „Einschleifen“ neuer Erfahrungen im Zentralcomputer Gehirn, wo sie gespeichert werden und das zukünftige Verhalten beeinflussen können. Außerdem erfüllen diese Träume sicher auch den Zweck, die kleinen Sorgen und Probleme des Alltags rasch und unkompliziert, gleichsam im Schlaf, zu bewältigen. Dadurch verlieren sie ihre Bedeutung, können das tägliche Leben nicht mehr stören.

Zum Teil werden dabei auch Verhaltensweisen korrigiert, die man in der realen Situation zeigte, mit denen man aber hinterher nicht mehr zufrieden ist, weil sie nicht angemessen waren. So kann man sich im Traum zum Beispiel gegen eine als ungerecht empfundene Rüge des Chefs, die man einfach geschluckt hat, vehement zur Wehr setzen oder auf eine Situation, in der man unnötig aufbrauste und ungerecht gegen andere war, ruhig und überlegen reagieren.

Solche Träume können zwar im Verhalten nichts mehr ändern, aber die inneren Spannungen abbauen, die noch andauern. Und manchmal findet man im Traum auch eine realistische Möglichkeit, die Situation am nächsten Tag nochmals aufzugreifen und befriedigender zu klären, indem man zum Beispiel mit dem Chef in Ruhe spricht oder sich für eine Ungerechtigkeit entschuldigt.

Die Verarbeitung von Tagesresten in den Träumen ist sehr wichtig für die Erhaltung des psychischen Gleichgewichts. Wir wären maßlos überfordert, wenn wir uns mit jeder Kleinigkeit, die uns im Alltag widerfährt, bewusst ausführlich auseinandersetzen müssten. Das würde nur die Energie und Kreativität blockieren, die für wichtigere Dinge gebraucht wird. Träume sorgen dafür, dass man den Kopf am nächsten Tag wieder freier hat.

Eine tiefere Bedeutung haben die Alltagsträume oft nicht, sie werden deshalb von der Traumzensur häufig nur wenig codiert. Vielfach genügt es, wenn man sie einfach zur Kenntnis nimmt, ohne nach einer tieferen Bedeutung zu forschen. Wenn sie Vorschläge enthalten, nach denen man ein falsches Verhalten im Alltag korrigieren soll, müssen diese sorgfältig geprüft werden. Manche sind brauchbar, andere nur unrealistische  Scheinlösungen.


Erinnerung an verdrängte Erfahrungen
Die Träume, in denen verdrängte Erfahrungen zum Ausdruck kommen, gehören häufig zu den wichtigsten, denn sie verhelfen uns zur vertieften Einsicht in die persönliche Entwicklung und in die augenblickliche Lebenssituation. Aus solchen Träumen kann sich eine tiefe psychische Krise ergeben, an deren Ende vielleicht ein grundlegender Wandel des gesamten Lebens steht.

Wo die zahllosen Erfahrungen, die wir von der Wiege bis zur Bahre machen, gespeichert werden, ist bislang noch unbekannt. Man kann sich schwer vorstellen, wie und wo diese Fülle von Daten ein Leben lang erhalten bleibt. Vielleicht wird tatsächlich viel für immer vergessen und nur das gespeichert, was wirklich wichtig war. Dafür spricht, dass man sich vor allem an Gedächtnisinhalte, die mit Gefühlen verbunden waren, besonders gut erinnern kann, weil sie durch die Emotionen ein besonderes Gewicht erhielten.

Aber man erlebt auch nicht selten, dass man sich plötzlich an sehr weit zurückliegende Erfahrungen erinnert, die eigentlich zu banal waren, als dass man sie hätte speichern müssen. Daraus könnte man schließen dass wir überhaupt nichts vergessen, sondern alles.

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