27 Oktober 2010

Es gibt Unterschiede zwischen dem Traumschlaf und Tiefschlaf

Es gibt große Unterschiede zwischen Traum- und Tiefschlafphasen. Einer der markantesten objektiven Unterscheidungsmerkmale, ist eine Veränderung der Hirnstromwellen und die innerlich schnellen Augenbewegungen beim Traumschlaf.

Im Tiefschlaf werden einige Körperfunktionen heruntergeschaltet, diese (Körperfunktionen) arbeiten sozusagen auf Sparflamme. Der Ablauf dieser Funktionen verläuft ohne bewusstes Zutun ganz automatisch ab. Die Steuerung erfolgt über das vegetative Nervensystem, das diese lebenswichtigen Funktionen steuert.



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Der parasympatische Anteil des vegetativen Nervensystem übernimmt im Schlaf die Vorherrschaft und für den Aufbau und Speicherung neuer Energie für den nächsten Tag sorgt. Der parasympatische Anteil reduziert also den Energieverbrauch und die Aktivität. Das Gegenstück, der Sympathikus, überwiegt dagegen im Wachzustand.

Auf Grund der parasympathischen Einflüsse erschlaffen alle Skelettmuskeln, die im Wachzustand für die Bewegungen zuständig sind. Zwischendurch können grobschlägige Zuckungen der Glieder als Zeichen zentralnervöser Spannungsentladungen in der Gehirnrinde auftreten.

Die Reflexe mit denen wir auf plötzliche Gefahren spontan ohne Umweg über das Gehirn aus Zentren des Rückenmarks heraus reagieren können, bleiben auch im tiefsten Schlaf voll intakt (bei der Ohnmacht hingegen gehen sie verloren).


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Auch der Spannungszustand der Blutgefäße, der durch kleine, vom vegetativen Nervensystem versorgte Muskeln zustande kommt, verringert sich, so dass der Blutdruck sinkt. Verstärkt wird die Blutdrucksenkung noch durch die Verlangsamung des Herzschlags.

Das kann vor allem bei bestehenden Kreislaufstörungen, niedrigem Blutdruck und Herz-Gefäß- Erkrankungen soweit führen, dass es zur akuten Mangeldurchblutung des Gehirns kommt, die zu Angstträumen führt oder den Schlaf unterbricht. Gehäuft treten solche Herz-Kreislauf- Sensationen am frühen Morgen zwischen 2 und 5 Uhr auf (hier kann ein Zusammenhang mit dem 2. nächtlichen Tiefpunkt bestehen), so dass man diese Zeitspanne in der Medizin auch als die „biologische Krisenzeit“ bezeichnet.

Ferner wird im Tiefschlaf die Atmung oberflächlicher und langsamer. Da man kaum noch aktiv ist, benötigt der Organismus weniger Sauerstoff als im Wachzustand. Bei manchen Menschen kommt es sogar zur Schlaf-Apnoe (Atemlosigkeit), bei der etwa alle 30 Minuten die Atmung nur ungefähr 30 Sekunden zum Stillstand kommt.

Dadurch erwacht man und findet erst nach einiger Zeit wieder in den Schlaf, so dass jede Nacht ein erhebliches Schlafdefizit entsteht. Hauptsächlich tritt die Schlaf-Apnoe, deren Ursachen noch nicht endgültig geklärt sind, bei Männern ab 40, Schnarchern, Übergewichtigen und Bluthochdruckkranken auf.

Da im Tiefschlaf die Energiegewinnung und -Speicherung im Vordergrund der Stoffwechselaktivität steht, nimmt auch die Körpertemperatur ab, denn zu ihrer Erhaltung ist ständiger Energieeinsatz notwendig. Normalerweise spürt man davon jedoch nichts, weil man ja warm zugedeckt im Bett liegt. Wenn sich die Zudecke aber verschoben hat, kann der Körper den Wärmeverlust nicht mehr ausgleichen, man friert und wacht auf.

Die Verdauungsorgane werden im Tiefschlaf vermehrt durchblutet. Das schafft eine Voraussetzung dafür, dass aus der Nahrung Energie für den nächsten Tag gewonnen werden kann.

Von den Sinnesorganen werden die Augen am deutlichsten durch den Lidschluss gegen die Außenwelt abgeblendet. Hinter den Lidern verengen sich auch noch die Pupillen, so dass dieses nur die Orientierung im Wachzustand wichtigstes Sinnesorgan weitgehend „ausgeschaltet“ ist. Allerdings dringt Licht auch durch die geschlossenen Lider, deshalb schlafen viele Menschen schlechter, wenn im Schlafzimmer das Licht brennt oder frühmorgens die Sonne durch das offene Fenster scheint.

Die Ohren und die Nase können nicht wie die Augen geschlossen werden, sondern nehmen nach wie vor die Sinnesreize der Umwelt auf. Allerdings erhöht sich die Reizschwelle für akustische und Geruchssignale, so dass man zum Beispiel nicht durch den üblichen Geräuschpegel erwacht; das ist auch eine Frage der Gewöhnung an die Reize der Umwelt.

Überdies findet durch das Gehirn offenbar auch im Tiefschlaf eine Reizselektion statt, sie führt dazu, dass man selbst auf schwache Geräusche, die den Schlaf eigentlich nicht unterbrechen dürften, zum Beispiel das leise Weinen eines Kindes, als Mutter oder Vater sofort erwacht, auf den vorbeifahrenden, wesentlich lauteren LKW aber nicht reagiert.

Auch andere Sinnesorgane werden im Schlaf nicht abgeschaltet, sondern nur gedämpft, damit man durch die üblichen Eindrücke nicht geweckt wird. Früher, als der Mensch noch im Freien schlief und ständig von Gefahren bedroht wurde, war das lebensnotwendig, damit er auch aus dem Tiefschlaf heraus sofort reagieren konnte.

Heute hat die Fortdauer der Reizaufnahme im Tiefschlaf ihren lebenswichtigen Sinn weitgehend verloren, kann sogar mit zu Schlafstörungen beitragen, wenn man zum Beispiel in einer lauten Umgebung wohnt.

Auffälligstes körperliches Merkmal des REM-Schlafs sind die  Bewegungen der Augen hinter den geschlossenen Lidern, die im Schlaflabor mit Elektroden genau nachweisbar sind. Sie gelten als primäres, also beweiskräftiges Anzeichen für den Traumschlaf.

Man erklärt sie vor allem daraus, dass die Träume hauptsächlich in Bildern ablaufen, denen die Augen wohl folgen. Es gelang in Untersuchungen, bei einzelnen Träumen eine Beziehung zwischen der Richtung der Augenbewegungen und den Trauminhalten nachzuweisen, zum Beispiel horizontale Bewegungen während des Traums von einem Tennisspiel.

Ob sich das aber verallgemeinern lässt, steht nicht sicher fest, denn es gibt auch Untersuchungsergebnisse, nach denen die Augenbewegungen unabhängig von den Trauminhalten ablaufen.

Selbst bei blinden Menschen kommt es bei den Träumen zu Augenbewegungen, denn sie träumen ebenfalls in Bildern, sofern sie nicht blind geboren wurden oder in der frühen Kindheit erblindet sind.

Zu den sekundären, also nicht ganz so eindeutigen Merkmalen des Traumschlafs gehört die tiefe Entspannung der Skelettmuskulatur, die noch stärker als im Tiefschlaf erschlafft. Sogar Patienten, die am Wundstarrkrampf erkrankt sind, entspannen die Muskulatur noch im Traumschlaf: was während der Tiefschlafphase nicht gelingt.

Wesentlich aktiver als im Tiefschlaf sind während der Träume einige andere Organfunktionen. So wird zum Beispiel die Atmung beschleunigt und vertieft, das Herz arbeitet schneller und der Blutdruck erhöht sich. Dadurch verbessert sich unter anderem die Durchblutung des Gehirns, das ebenfalls aktiver arbeitet, um die Träume zu „produzieren“.

Die ebenfalls verstärkte Durchblutung der Geschlechtsorgane führt bei Männern zur Erektion des Gliedes, bei Frauen wird die Scheide feucht; diese natürliche Reaktion tritt bei allen Träumen auf, nicht nur bei denen mit sexuellem Inhalt. Unter Umständen kommt es sogar zum Samenerguss, bei Frauen zum Orgasmus.

Schließlich kann man während der Träume auch noch eine lebhafte Mimik im Gesicht wahrnehmen. Diese Ausdrucksbewegungen stehen im Zusammenhang mit dem Inhalt der Träume. Die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten reicht dabei, wie im Wachzustand auch, vom Lächeln und leichten Erstaunen bis hin zum Entsetzen oder zur panischen Angst.

Träume erfüllen vielerlei Funktionen, angefangen bei der Muskelentspannung bis hin zur Scheinbefriedigung von Wünschen, die man sich im Wachzustand nicht gestattet. In erster Linie sind sie notwendig für die Erholung und Stabilisierung des Seelenlebens. Man mag noch so gut und tief geschlafen haben, wenn der Traumschlaf behindert wurde, erwacht man am Morgen nicht richtig ausgeruht und frisch.

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