22 November 2006

Wie denkt man positiv? Teil 2

Wenn wir also einen positiven Gedanken mit der ganzen Kraft unseres Geistes "denken" wollen, so gehören alle diese Sinneseindrücke dazu:

Sehen:

Wie sieht meine Vorstellung genau aus? Wie sehe ich aus? Wie werde ich von anderen gesehen, was sehe ich selbst? Kann ich die Vorstellung noch stärker werden lassen, wenn sie farbiger, klarer, heller wird? Sehe ich ein Bild oder einen Film? Wenn es ein Standbild ist - kann ich Bewegung hineinbringen? Schaue ich von außen zu oder kann ich mich in das Bild oder den Film hineinversetzen und aktiverleben?

Hören:

Was höre ich? Töne, Geräsche, Musik? Redet jemand? Was sagt er? Was sage ich? Wie hört sich das an? Sind die Vorstellungen lebhafter, wenn die Töne lauter, helller, der Rhythmus schneller oder langsamer, die Tonlage höher oder tiefer ist?

Fühlen:

Wie fühle ich mich dabei? Was spüre ich in mir, in meiner Vorstellung: Temperatur, Spannung, Bewegungsimpulse, Berührungen? Wo und wie spüre ich das?

Geruch:

Spielt ein bestimmter Geruch in der Vorstellung eine Rolle? Wenn sie z.B. mehr Sport treiben wollen und sich Jogging im Wald vorstellen, stellen Sie sich auch vor, wie die Luft dort riecht, die Bäume, das Laub. ..Achten Sie auf die Veränderung des Körpergeruchs, wenn Sie warmgelaufen sind und zu schwitzen beginnen.


Beim Segeln würden Sie den Wind und das Salzwasser riechen, das Holz und die Farbbe des Bootes (wenn es nicht aus Kunststoff ist). Gerade Gerüche spielen in unserem Unterbewußtsein eine viel größere Rolle als im Bewußtsein!

Geschmack:

Wenn Sie z.B. mit dem Rauchen aufgehört haben, ist das Neuentdecken Ihrer Geschmackserlebnisse ein wahres Ereignis. Beim Segeln, siehe das letzte Beispiel, können Sie das Salz der See schmecken, beim Tauchen das Mundstück des Atemgeräts, und wenn es um ein Ziel im Zusammenhang mit Essen (und seinen Folgen) geht, ist Geschmack ohnehin eine Schlüsselqualität.

Entscheidend ist, daß Sie die vorgestellte Situation mit allen Ihren Sinnen erfassen, in allen Sinneskanälen erforschen, in ihrer Ganzheit erleben und durchleben. Dann ,weiß" Ihr Unbewußtes genau und konkret, was Sie gerne hätten, und kann sich voll darauf einstellen.

Ein nützlicher Nebeneffekt einer solchen konkreten Ausgestaltung der Vorstellung ist es auch, uns vor "falschen" Zielen zu bewahren. Wie oft ist es schon vorgekommen, daß Sie etwas angestrebt haben, dessen konkrete Realität dann ganz anders war, als Sie in Ihren schlimmsten Alpträumen befürchtet hätten?

Nach dem Stellenwechsel war der Streß größer als vorher. Der neue Freund ist viellangweiliger als der alte, der neue große Wagen sieht zwar toll aus, fahrt aber wie ein Panzer und laßt sich nur mit brachialer Muskelgewalt durch die Stadt lenken.

Das genaue Erleben unserer Wunschvorstellung mit allen Sinnen hat das Ziel, erlebbar zu machen, was erlebbar ist. Positiv wird hier also verstanden im Sinne von vorhanden sein, also wirklich da sein.


Damit positive Gedanken nicht nur bloße Gedanken bleiben, sondern auch Wirkung zeigen, sind einige Aspekte bei der Formulierung wichtig, darauf will ich in einer meiner nächsten Kapitel eingehen.

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