26 Juni 2006

Träume leben (15)

Träumen Sie den Traum vom glücklichen Leben, aber vergessen Sie nicht: Einmal kommt der Tag, an dem Sie handeln müssen

Haben Sie schon einmal bedacht, dass wir alle von uns in zwei Welten leben? In der Welt der nüchternen, manchmal unmenschlich erscheinenden Realität. Und in der Welt der Wunschträume, der Illusionen, die wir in unserer Phantasie entwickeln? Wer nur den nüchternen Teil seiner Welt erlebt, hat niemals eine Chance, sich seine schönsten Träume zu erfüllen. Wie auch? Er glaubt nur an das, was er sieht, kennt und zu verstehen glaubt. Er lässt andere für sich träumen, weil er selbst aufgehört hat, seine eigenen Träume zu haben.

Ist der Traumurlaub, den Ihnen professionelle Traum-Erfinder in Prospekten anpreisen, tatsächlich der Traum, der Ihre Sehnsüchte erfüllt? Sie sehen die Bilder, lesen die verführerischen Texte und Versprechungen und allmählich beginnen Sie den Traum mitzuträumen, den andere Ihnen in den Kopf gesetzt haben. Andere lösen Ihre Träume aus. Aber es sind nicht Ihre eigenen Träume. Es sind nicht einmal die Träume der Leute, die sie erfinden. Es ist das Geschäft mit Ihren Träumen.

Ihre eigenen Träume können nur in Ihnen selbst aus Ihren ganz persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entstehen. Und nur Sie selbst können sie sich erfüllen. Vorausgesetzt natürlich, Sie kennen den Mechanismus von Traum und Erfüllung und bringen ihn in Gang. Hier ist der Ablauf dieses Mechanismus:

Zuerst kommt die Fähigkeit, seine eigenen Wunschträume träumen zu können. Sie zuzulassen und zu nähren. Wenn wir keine eigenen Träume entwickeln, beziehen uns andere in ihre Träume ein. Dann kommt der Mut, den großen Lebenstraum zu träumen, ohne ihn vorzeitig mit nüchternen Selbstzweifeln abzutöten wie: Du bist ja verrückt, an so etwas überhaupt nur zu denken. Oder: Dieser Traum wird sich wohl nie erfüllen.

Dann ist die Beharrlichkeit wichtig, an seinem Wunschtraum festzuhalten, besonders in den Krisenphasen des Lebens, wenn der nüchterne Alltag uns zu erdrücken droht. Schließlich müssen wir den kritischen Zeitpunkt überwinden, an dem es sich entscheidet, ob der Traum nur ein Traum bleibt oder wir den entscheidenden Schritt zurück in die Wirklichkeit wagen zu seiner Verwirklichung.


Unsere Wunschträume können Fluchtwege vor der Realität sein, oder sie sind der starke Motor, der uns zum Handeln treibt. Wenn wir einem Traum lange genug nachhängen und uns seine Erfüllung immer wieder vorstellen, ist es nichts anderes als mentales Training, Selbstsuggestion oder das, was man unter der Technik des positiven Denkens versteht.

Wir sollten diese Möglichkeit nutzen, statt in den Chor der Leute einzustimmen, die der Vernunft, dem starken Willen und unermüdlichem Fleiß das große Loblied singen und behaupten, nur dies und nichts anderes sei der Schlüssel zum Erfolg. Wer träumt und seine Träume verwirklicht, nutzt die Kraft seiner Phantasie. Und die ist wie wir wissen stärker als der Wille.

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