22 Juni 2006

Moral ist der Versuch die Menschen gleichzuschalten 68

In welchem Maße hindert mich die Moral daran, glücklich zu sein? Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Was ist das überhaupt Moral? Alle reden davon. Sie dient als Maßstab unseres Handelns. Aber was ist moralisch und was ist unmoralisch. Wer bestimmt darüber, und wo sind die Grenzen? Ist nicht in uns selbst das Gefühl dafür verankert, was wir tun dürfen und was nicht. Können wir es selbst erkennen, oder brauchen wir eine ständige Kontrolle durch die Gesellschaft, in der wir leben? Wenn wir diese Kontrolle brauchen, wer sind die Kontrolleure, und wer kontrolliert die Kontrolleure?

Vielleicht interessieren Sie solche Fragen gar nicht. Es sei denn, Sie leiden darunter, weil Ihre engen moralischen Maßstäbe Sie täglich in Konflikte stürzen. In Konflikte wie: Ich möchte ein Bedürfnis befriedigen, aber ich muss es unterdrücken, weil es unmoralisch wäre.


Das klassische Beispiel ist die Einstellung zur Selbstbefriedigung. Es ist noch gar nicht so lange her, als die Onanie von der Kirche als unmoralisch und sündhaft abgestempelt wurde. Mediziner behaupteten, Selbstbefriedigung würde psychische Störungen und Krankheiten verursachen. Beichtväter bestraften die Sünder, und Ärzte gaben wohlmeinende Ratschläge wie: Kalte Duschen seien dazu angetan, unmoralische Triebe zu unterdrücken.

Ist das alles längst bewältigt, oder haben Sie auch heute noch in der Zeit institutionalisierter Sexualaufklärung Hemmungen, einzugestehen, dass Sie sich selbst befriedigen? Obwohl längst erwiesen ist, dass Störungen etwa Depressionen und ihre körperlichen Folgen nicht durch Onanie, sondern durch die Unterdrückung des Bedürfnisses danach krank machen? Krank und unglücklich. So gesehen, ist Moral keine Frage theoretischer Interpretationen von Philosophen oder Moraltheologen, sondern etwas, was Ihr tägliches, ganz persönliches Wohlbefinden betrifft.


Es hängt also allein von Ihnen und Ihrer eigenen Entscheidung ab, ob Sie sich unmoralisch und schuldbewusst fühlen, wenn Sie Ihr sexuelles Bedürfnis durch Onanie befriedigen, oder ob Sie es mit der Einstellung tun, ein ganz natürliches Bedürfnis auf natürliche Weise zu befriedigen. Ohne alle moralische Bedenken.


Wenn Sie entschlossen sind, die Verantwortung für Ihr Leben und Ihr Glück selbst zu übernehmen, wird manches, was Sie richtig finden, bei anderen auf Widerstand stoßen. Wenn Sie nicht mehr das tun, was andere von Ihnen fordern, beginnt das manipulative Spiel, indem es sich entscheidet: Geben Sie nach oder behaupten Sie sich? Zu den Argumenten in diesem Spiel gehören Schuldzuweisungen wie Du bist ein Egoist, Du bist stur, Du hast kein Verständnis oder Du hast keine Moral. Wenn Sie selbst wissen, was für Sie richtig ist, können Sie solchen Angriffen besser begegnen.

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