26 März 2007

Vernachlässigen Sie nicht das wirklich Wichtige

Wenden Sie für alles nur so viel Zeit und Energie auf, wie es Ihnen wert ist. Zeit und Energie, das ist das Rohmaterial, aus dem wir unser Leben gestalten können.

Wir können es daraus formen wie ein Bildhauer eine Figur aus Stein. Nach eigenen Ideen und aus eigenem Antrieb, allerdings nur in den Grenzen, die unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten entsprechen.

Sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu leben bedeutet, den Dingen unseren eigenen Wertmaßstab anzulegen. Der Wert, den wir einer Sache beimessen, bestimmt auch Zeit und Energie, die wir dafür aufwenden wollen.

Sehr oft vergeuden wir für unwichtige Dinge Zeit und Energie, die uns später fehlen, wenn wir alle Kraft auf das wirklich Wichtige konzentrieren sollten.

Zwei Hinweise können Ihnen dabei helfen, diesen Fehler zu vermeiden:

I. Teilen Sie Ihre Vorhaben nach der Wichtigkeit für Sie ein und erledigen Sie das Wichtigste zuerst.

2. Bedenken Sie bei allen Vorhaben den Vier-Punkte Ablauf:

Definieren Sie Ihr Ziel ganz konkret und legen Sie die Zeit fest, wie lange Sie sich damit beschäftigen wollen oder können.

Prüfen Sie, wann der richtige Zeitpunkt für das Vorhaben gekommen ist. Denn eine Sache zu früh oder zu spät in Angriff zu nehmen, kostet Sie einen Mehraufwand an Energie und führt sehr oft nur zu einem unbefriedigenden Ergebnis.

Legen Sie den Aufwand an Anstrengung, vielleicht auch an Geld fest, das Sie einbringen wollen.

Entscheiden Sie, worauf Sie bewusst verzichten oder was Sie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollen, um alle Energie auf das zu konzentrieren, was Ihnen als Wichtigstes erscheint.

Solche gezielten Überlegungen verhindern sehr oft, dass wir die wichtigsten Dinge im Leben versäumen, weil wir auf das falsche Pferd gesetzt haben, und nicht selten weiter darauf beharren, obwohl wir unseren Fehler längst erkannt haben. Die Ursache dafür ist die Unkonzentriertheit, mit der wir ein Vorhaben begonnen haben:


Wir wissen nicht ganz genau, was wir wirklich wollen. "Irgendwie kriege ich das schon hin", lautet die gängigste Phrase der Selbstüberschätzung.

Wir haben nur eine vage Vorstellung des Aufwands, den die Sache erfordert, weil wir nur die ersten Schritte des Vorgehens überschauen und hoffen, dass es dann schon irgendwie weitergehen würde.

Wir beginnen das Vorhaben überhastet und unterschätzen im anfänglichen Übereifer unsere eigenen Kräfte. Nicht selten passiert es dann, dass wir bald das Interesse verlieren, wenn der Erfolg nicht schnell genug sichtbar wird.

Vergessen Sie nicht, dass wir an jedem Tag unseres Lebens nur ein bestimmtes Maß an Zeit und Energie zur Verfügung haben. Es liegt nur an uns selbst, ob wir den größten Teil davon für das aufwenden, was uns wirklich glücklich macht.

20 März 2007

Ihr Leben besteht aus Werden, Wachsen und vergehen.

Schon morgen kann es zu Ende sein. Machen Sie mit der Hoffnung Schluss, gerade Sie blieben von Krankheit und Tod verschont.


Das Hoffen darauf, dass irgendwie, irgendwann, irgend jemand dafür sorgen wird, dass sich in Ihrem Leben etwas zum Besseren ändert, gehört wahrscheinlich zu den verhängnisvollsten Ausreden dafür, seine Probleme selbst, hier und jetzt zu lösen. Das vielgepriesene "Prinzip Hoffnung" ist ein Prinzip der Selbstverleugnung.


Es bedeutet: Ich bin nicht imstande, mein Leben selbst zu bestimmen, also überlasse ich es anderen Leuten, dem Schicksal oder dem Zufall.

Es ist ein Prinzip der Flucht vor der Realität des Lebens. Einer Realität, der wir nicht entfliehen können. Diese Realität besteht darin, dass sich alles, auch unser ganzes Leben, in drei immer wiederkehrenden Phasen vollzieht: Werden, Wachsen und Vergehen.

Das ist der Rahmen, in dem wir unser Leben gestalten können. Wir können verändern, was möglich ist. Aber wir müssen respektieren, was nicht zu ändern ist.

Wir können nichts daran ändern, dass wir geboren werden und eines Tages unvermeidbar sterben werden. Es nützt uns nichts, wenn wir unser Leben oder die Zeit, in der wir geboren wurden, beklagen.


Und es nützt nichts, ein Leben lang in ständiger Angst vor Krankheit und Tod zu leben. Alles, was wir mit aller Energie tun können, ist: In der Zeit, die uns zur Verfügung steht, zu dem Menschen heranzuwachsen, der wir sein möchten.

Die Realität, mit der wir dabei konfrontiert sind, ist voll von Hindernissen und Widerständen, die wir nicht vermeiden können. Was wir tun können, ist, unsere Überlebensfähigkeiten unermüdlich zu trainieren, damit wir diesen Widerständen immer besser begegnen können.

Die Angst vor Krankheit und Tod können wir nicht dadurch bewältigen, dass wir sie verdrängen oder hoffen, dass wir möglichst lange davon verschont bleiben. Wir können uns nur darauf vorbereiten, ihnen richtig zu begegnen, wenn der Zeitpunkt der Konfrontation damit gekommen ist.

Glücklich zu leben, bedeutet also letzten Endes, das Glücklich-Sein in uns so tief zu verankern, dass wir auch im Augenblick des Todes glücklich sein können.


Was sollte uns daran hindern? Schließlich ist der letzte Tag unseres Lebens - wann immer er kommt - auch nur ein Tag in unserem Leben, an dem wir alles uns Mögliche tun können, um glücklich zu sein.

Und was die Krankheit betrifft: Wenn wir an jedem Tag aus eigener Kraft alles uns Mögliche tun, um sie zu vermeiden, ist die Chance gesund zu bleiben, ungleich größer, als wenn wir nichts anderes dazu beitragen, als darauf zu hoffen, dass jemand anderer die Schäden an uns reparieren kann, die wir selbst hätten vermeiden können.

14 März 2007

Traumdeutung - Metaphern

Die Metaphern kennt man ebenfalls aus der Alltagssprache rund der Literatur. Man versteht darunter einen bildhaften Vergleich, ein Wort mit übertragener Bedeutung. Eine typische Alltagsmetapher ist zum Beispiel das „Haupt der Familie“

Für alle Metaphern ist kennzeichnend, dass sie eine doppelte Bedeutung besitzen. Die eine ist offensichtlich, vordergründig und im Alltag gebräuchlich, die andere wird nur im Einzelfall im übertragenen Sinn verwendet.


Es ist unmöglich, dass beide Bedeutungen gleichzeitig gebraucht werden, aber es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der offensichtlichen und übertragenen Bedeutung.

Wenn man zum Beispiel von einer Mimose spricht, kann man immer nur entweder die Pflanze oder einen überempfindlichen Menschen meinen. Aber die Überempfindlichkeit des Mimosenstrauchs, der auf Erschütterungen und Berührungen sehr stark reagiert, wird auf den „mimosenhaften“ Menschen übertragen, es besteht also ein enger Sinnzusammenhang.

Auch Metaphern kommen in Träumen recht häufig vor. Man muss sich bei der Deutung oft fragen, ob ein Vorgang vordergründig oder im übertragenen Sinn zu verstehen ist. Wenn die gebräuchliche Bedeutung keinen rechten Sinn ergibt, kann man im allgemeinen davon ausgehen, dass es sich bei dem Traumbild um eine Metapher handelt.

Symbole Vereinfachend spricht man oft generell von den Traumsymbolen, aber das ist so pauschal nicht richtig. Bei den Symbolen handelt es sich um eine besondere Form der Traumbilder, die neben den Allegorien, Archetypen, Metaphern und Attributen auftauchen. Die Unterscheidung fällt allerdings nicht immer ganz leicht.

Das griechische Wort Symbol bedeutet Sinnbild oder Wahrzeichen. Es unterscheidet sich von den anderen „Vokabeln“ der Traumsprache vor allem dadurch, dass es eine reale, mit den Sinnen wahrnehmbare Erscheinungsform enthält. Gleichzeitig hat es aber auch eine abstrakte Bedeutung, die man damit verknüpft.


Demnach sind Symbole bildhafte Worte mit doppelter Bedeutung, die man erst bei der Analyse erkennt. Sie führen oft auch zu bestimmten Gefühlsregungen und Vorstellungen.

Häufig handelt es sich bei den Symbolen um Lebewesen, denen man bestimmte Eigenschaften zuschreibt, für die sie sinnbildlich stehen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, etwa der stolze Adler, die friedfertige Taube, der Lorbeerzweig oder das Eichenlaub, mit dem man Sieger bekränzt.

Die Symbole sind nicht so universal und zeitlos gültig wie die Archetypen. Zum Teil sind sie nur in einzelnen Kulturkreisen oder kleineren Gruppen und Gemeinschaften bekannt (beispielsweise in Religionsgemeinschaften und Sekten) oder kommen zwar in allen Kulturen vor, aber in unterschiedlicher Bedeutung.

Die Farbe Weiß versinnbildlicht zum Beispiel im asiatischen Raum oft die Trauer um einen Verstorbenen, im europäischen Kulturkreis dagegen hat sie mit Trauer überhaupt nichts zu tun, sondern wird unter anderem als Symbol der Unschuld verstanden. Außerdem unterliegen die Symbole im Lauf der Zeit oft einem Bedeutungswandel.

Diese Besonderheiten der Symbole muss man bei manchen Träumen berücksichtigen, wenn diese zum Beispiel offenkundig in einer anderen Zeit oder in einem anderen Kulturkreis spielen, von dem man irgendwann einmal -zum Beispiel durch Lektüre- Kenntnis erhielt.

Selbstanalyse, filtern Sie Informationen, ob Sie Ihnen wirklich nützen

Was wirklich zählt, ist nicht das, was man Ihnen sagt, sondern das, was Sie aus dem machen, was Sie selbst für sich als richtig erkennen.

Information und Kommunikation, das sind die großen Schlagworte unserer Zeit. Alle informieren uns, in Zeitungen und Büchern, im Fernsehen und von den Plakatwänden am Straßenrand. Aber wie informieren sie uns? Sie geben uns die Informationen, die sie für uns aufbereitet haben.

Und sie tun es in der Absicht, dass wir ihre Informationen als Wahrheiten glauben und danach handeln. Das gilt für Eltern und Lehrer genauso wie für Politiker und Medien.

Was wir aus diesen Informationen machen, hängt davon ab, wie wir sie nach den Maßstäben filtern, die für uns von Nutzen sind. Der Filter, der es uns möglich macht, sind die eigenen Maßstäbe und Wertungen, die wir nach unseren Vorstellungen für uns besitzen.

Nach dem Grundsatz: "Ich tue nicht, was ich tun darf und soll, sondern das, was mich freier und glücklicher macht." Informationen nach diesem Prinzip zu filtern, setzt voraus, dass wir jede Information hinterfragen. Die Filterfrage lautet: "Warum?"

Warum soll ich glauben, was man mir sagt? Warum soll ich das tun, was man mir zu suggerieren versucht? Warum soll es mich glücklich machen? Warum soll gerade diese Information richtig sein und nicht eine andere oder das Gegenteil?

Machen wir uns nichts vor: Sechzig Prozent der Fähigkeit, sich anderen Menschen mitzuteilen, dient nicht der Information, sondern er Desinformation. Das gilt für uns selbst genauso wie für alle anderen:

Jede Ausrede ist eine Desinformation. Man redet viel, statt sich über die Ursache eines Fehlschlags zu informieren.


Jede Werbebotschaft ist Desinformation. Der Vorteil wird möglichst eindrucksvoll betont, um zu verbergen, dass jedes Produkt auch Nachteile hat. Jedes Versprechen ist Desinformation.

Wir sollen an etwas glauben, von dem wir nicht wissen, ob ein Versprechen, das man uns macht, tatsächlich eingehalten wird. Autorität baut auf Desinformation. Wenn uns jemand "sagt: "Ich weiß, was für dich richtig ist.


Tue es, sonst wirst du Nachteile haben", ist es nichts anderes als der Versuch, uns einzureden, wir könnten nicht selbst wissen, was richtig ist. Und Wahlversprechungen der Politiker? Nun ja, darüber kann sich jeder längst seine eigene Meinung bilden.

Mit allen diesen "Informationen" -und noch vielen anderen - sind wir täglich auf zweifache Weise konfrontiert: Entweder wir selbst benutzen sie anderen gegenüber, oder andere benutzen sie uns gegenüber. Was können wir daraus schließen? Wir können daraus schließen, dass Informationen keine Wahrheiten sind.

Und was wir von Wahrheiten halten können, davon war ja schon die Rede. Denken Sie ein wenig darüber nach. Vielleicht erkennen Sie dann besser, wie Sie Information in Zukunft beurteilen wollen.

06 März 2007

Ihr Leben ist ein Rollenspiel. Führen Sie selbst auch die Regie?

Wir alle sind Schauspieler auf der Bühne des Lebens. Wir spielen der Mitwelt und auch uns selbst die Rollen vor, die wir gelernt haben. Den guten Vater, die sorgende Mutter, den dynamischen Manager, den fleißigen Mitarbeiter, den trotzigen Teenager und die emanzipierte Frau.

Wir spielen unsere Rollen am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und im Bett. Wir spielen sie, um Anerkennung, einen guten Ruf oder Lob zu ernten. Und wenn es schon kein Lob gibt, so doch wenigstens Mitleid oder Trost.

Wer aber sind wir, wenn der Vorhang fällt und wir mit uns alleingelassen sind? Wie decken sich unsere Rollen mit unserem tatsächlichen Ich, und wer führt eigentlich die Regie in unserem Rollenspiel?

Das ist eine der Fragen, die über unsere persönliche Freiheit und unser Glück entscheiden.Führe ich die Regie in einem Stück, das ich selbst ausgewählt habe? Oder lasse ich andere die Fäden ziehen und bestimmen, wie ich denke, handle, woran ich glaube und was ich kaufe?

Alles beginnt damit, dass Sie sich vier Dinge bewusst machen:


I. Wer sind Sie wirklich?
2. Leben Sie so, wie Sie wirklich leben möchten?
3. Wenn nicht, warum leben Sie nicht so, wie Sie leben möchten?
4. Was können Sie selbst tun, um Ihr Leben zu ändern?


So einfach diese Fragen auch klingen, die meisten Menschen gehen ihnen aus dem Weg. Sie sind zufrieden mit dem, was andere für sie übriglassen. Sie sagen: "Ich bin eben so, wie ich bin.


Damit muss ich mich abfinden." Oder Sie reden sich ein: "Ich möchte ja einiges in meinem Leben ändern, aber jetzt ist es wohl schon zu spät." Sie spielen die Rolle des Selbstmitleids und geben sich damit zufrieden.

Aber ist das wirklich alles, was wir von unserem Leben erwarten? Ein Leben aus zweiter Hand, als Statist am Rande des Geschehen, der damit glücklich ist, zuzuschauen, wie ihm im Fernsehen die Träume vorgegaukelt werden, die er sich selbst niemals erfüllen kann.


Denn jeder von uns hat die Möglichkeit, so zu leben, wie er es sich erträumt. Er muss sich nur dafür entscheiden und es täglich trainieren. Diese Entscheidung ist der Übergang von der Fremderziehung zur Selbsterziehung, vom Statisten zum Regisseur und schließlich zum Autor, der sich seine Rolle im Leben selbst auf den Leib schreibt.


Und alles das fängt damit an, dass Sie sich die Frage stellen: "Was will ich und was wollen die anderen von mir?" Das ist der Anfang des selbständigen Denkens. Stellen Sie sich einfach nur immer wieder diese eine Frage und denken Sie darüber nach
.

Denken Sie nicht: "Mein eigener Regisseur? Das schaffe ich ja nie. Ich bin doch von so vielen Leuten und Verpflichtungen abhängig." Der erste Schritt jeder Veränderung lautet: Bewusst machen.


Und Bewusst machen heißt, nie wieder der Frage auszuweichen: Warum tue ich etwas, oder warum tue ich es nicht?

Traumdeutung - Allegorien

Sprache der Träume

Die Allegorien sind eine Kunstform der Sprache, die man auch oft in der Dichtung findet. Das griechische Wort bedeutet übersetzt Gleichnis oder Sinnbild. Es zeigt an, dass ein ganz abstrakter Begriff in einem sehr anschaulichen Bild versinnbildlicht wurde.

Es gibt zahlreiche solcher Allegorien, die in den Träumen häufig auftauchen. So ist zum Beispiel das Gerippe eine Allegorie des Todes, eine Frau mit verbundenen Augen Sinnbild des Rechts und der Gerechtigkeit.


Im Gegensatz zu den Symbolen sind die Allegorien niemals doppeldeutig, sondern versinnbildlichen immer nur einen abstrakten Begriff.

Oft werden den allegorischen Bildern noch Attribute (Merkmale) beigefügt, die den Sinn untermalen. Das Gerippe als Allegorie des Todes trägt zum Beispiel noch das Stundenglas und eine Sense. Die Justitia trägt als Attribut eine Waage, die für ausgleichende Gerechtigkeit steht. So werden die Allegorien eindeutiger.

Manche Attribute können sich auch verselbständigen, wenn ihr Sinngehalt stark genug ist und sind dann meist nicht mehr eindeutig gegen die Symbole abzugrenzen. Die Waage kann zum Beispiel auch allein die Gerechtigkeit symbolisieren, ein Füllhorn der Fortuna auch für sich allein schon Glück bedeuten.

Es fallt im allgemeinen nicht schwer, solche Allegorien und Attribute in den Träumen zu erkennen, weil sie auch im täglichen Leben gebräuchlich sind.


Archetypen

Mit den Archetypen erweiterte der Schweizer Freud-Schüler und Kritiker C. G. Jung die Traumanalyse vom individuellen in den allgemein menschlichen Bereich. Diese Urbilder (Ursymbole) findet man nicht nur in den Träumen, sondern auch in den Märchen, Sagen, Mythen, Religionen und in der Kunst, und zwar unabhängig vom Kulturkreis, von der Rasse, Nationalität oder vom Geschlecht.

Sie entstanden in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte auf Grund der damaligen Erfahrungen, Eindrücke und Vorstellungen. Die Ursymbole haben ihren Sinn bis heute nahezu unverändert bewahrt. Voraussichtlich werden sie auch viele Generationen nach uns noch im gleichen Sinn wie heute verwendet.

Wie die Weitergabe der Archetypen über die Jahrtausende hinweg erfolgte, kann heute noch nicht erklärt werden. Die überlieferten Mythen der Menschheit mögen dabei eine Rolle spielen.


Manche Traumforscher diskutieren aber auch die Frage, ob eine Weitergabe über die Erbanlagen ( Gene) möglich ist, das Wissen um die Bedeutung der Archetypen also zur genetischen „Grundausstattung“ der Menschen gehört. Beweise hierfür gibt es bisher aber nicht.

Fest steht jedoch, dass die Ursymbole aus dem kollektiven Unbewussten stammen, das Jung als überpersönlichen Bereich der Seele neben das von Freud entdeckte individuelle Unbewusste stellte.


Hier fließen die menschlichen Entwicklungen seit grauer Vorzeit zusammen, die ebenfalls über die Jahrtausende hinweg weitergegeben werden.

Archetypen sind nicht geheimnisvoll, wir kennen sie alle aus dem Alltag und verbinden alle bestimmte Vorstellungen damit.


Zu den typischen Ursymbolen gehören zum Beispiel Vater und Mutter mit den verschiedenen Formen (wie Stiefmutter, Schwiegermutter, Großvater und andere), die bestimmte Vorstellungen und Erwartungen an das Rollenverhalten wecken.

Auch das Kreuz der christlichen Religionen ist ein Archetypus, den man schon in heidnischer Vorzeit als Symbol kannte. Aus dem asiatischen Raum stammt das Urbild des Mandalas, eine symbolische Zeichnung, die Kreis und Quadrat als Gegensätze in sich vereint und sehr unterschiedlich ausgeschmückt wird.

Das Mandala symbolisiert die Selbstwerdung des Menschen. Es wird in asiatischen Meditationsübungen, die dieser Selbstwerdung dienen, auch als Hilfe zur tiefen Versenkung verwendet. Schließlich sei noch der uralte Archetypus Uroboros genannt, eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt.


Sie versinnbildlicht das Urchaos, in dem sich das Bewusstsein erst noch entwickeln musste. Uroboros vereint in sich alle Widersprüche, die am Anfang der menschlichen Entwicklung vorhanden sind.

Archetypen in den Träumen sind oft besonders aussagefähig, weil sie aus den Tiefen der Psyche stammen und urmenschliche Erfahrungen zum Ausdruck bringen, die auch im Rahmen einer langen Psychoanalyse oft nur schwer an die Oberfläche des Bewusstseins zu heben sind.

Vielleicht erklären sich aus den Archetypen auch manche Vorahnungen in Träumen, die später erstaunlich genau in Erfüllung gingen. Spekulativ könnte man annehmen, dass wir über das kollektive Unbewusste in Bereiche eintreten können, die jenseits unserer dreidimensionalen Alltagswelt liegen.

Dafür könnte man sogar einige Theorien der modernen Mathematik und Physik anführen. Aber man entfernt sich damit von der wissenschaftlich fundierten Traumdeutung in Richtung Esoterik.


Wer das nicht von vornherein ausschließt, gelangt durch die Deutung der Archetypen vielleicht zu überraschenden, erschütternden Einsichten und Erfahrungen. Das Lexikon wird eine Reihe häufiger Archetypen genauer erklären.

03 März 2007

Verschlüsselte Inhalte der Träume

Die Arbeit mit den Traumbotschaften wäre sicher populärer, vor allem aber wesentlich einfacher, wenn man sie immer auf Anhieb erkennen und verstehen könnte. Aber das ist im allgemeinen nicht möglich.

Zwar gibt es auch Träume, die man ohne lange Analyse versteht, weil sie kaum verschlüsselt sind, aber sie sind oft nicht besonders wichtig.


Ausgerechnet jene Träume dagegen, die wichtige Einblicke in die eigene Persönlichkeit, in verdrängte Wünsche, Erfahrungen und Konflikte zulassen, werden meist besonders stark verzerrt

Das ist einfach zu verstehen: Wenn die Traumzensur sie offen zulassen könnte, müsste man sie ja auch nicht aus dem Tagesbewusstsein ins Unbewusste verdrängen, sondern könnte sich ihrer ständig bewusst bleiben.

Dann wären die Träume überhaupt nicht notwendig, um darauf hinzuweisen. , Die Verschlüsselung (Codierung) der Traumbotschaften erfolgt vor allem durch Verdichtung und Verschiebung der Bedeutung.

Dadurch werden zwischen einzelnen Elementen neue Beziehungen hergestellt und Akzente anders gesetzt, als es der tatsächlichen Bedeutung entspricht. Hinzu kommt dann noch die „Übersetzung“ der veränderten Botschaften in die „Traumsprache“, die in erster Linie aus Bildern besteht.

Die Codierung ist aber nicht das einzige Problem bei der Entschlüsselung von Träumen, denn man kann die Allegorien, Symbole und anderen „Vokabeln“ der Träume verstehen lernen. Das gelingt mit etwas Übung immer leichter und zuverlässiger.


Aber gegen die Entzifferung des „Traumcodes“ erheben sich oft mächtige innere Widerstände, die eine Traumanalyse zusätzlich komplizieren.

Bestimmte Teile des unbewussten Seelenlebens versuchen dadurch mit allen Mitteln, die Deutung zu verhindern, um der Konfrontation mit unangenehmen Einsichten aus dem Weg zu gehen. Teils wird die Analyse dadurch blockiert, so dass man überhaupt keinen Sinn in einem Traum mehr zu erkennen vermag, teils so verfälscht, dass man zu falschen, oft trivialen Erkenntnissen gelangt.

Solche Widerstände können so stark sein (vor allem bei psychischen Krankheiten), dass man sie aus eigener Kraft nicht überwinden kann. Dann bleibt nur die fachliche Hilfe, bei der zunächst die Widerstände selbst analysiert und durch Einsicht in ihre Ursachen überwunden werden.

Bilder die „Sprache“ der Träume

Die Träume haben zwar ihre eigenen “Vokabeln“, aber ihre “Sprache“ ist uns trotzdem nicht fremd. Sie stammt ja aus unserem eigenen Unbewussten. Deshalb kann sich der Sinn eines Traums manchmal spontan ohne Analyse erschließen. Meist muss man die Traumsprache aber entschlüsseln, und dazu ist es notwendig, sie genauer zu kennen.

Die Bausteine, aus denen die Traumsprache besteht, sind keine Wörter und Laute, sondern Bilder. Damit erinnert sie an eine der ältesten Schriften der Menschheit, die altägyptischen Hieroglyphen, die aus 500 Zeichen bestand.


Vielleicht ist es kein Zufall, dass ausgerechnet die Ägypter schon sehr früh die Kunst der Traumdeutung beherrschten, weil ihnen der Umgang mit bildhaften Zeichen vertraut war.

In unseren Tagen fällt es dagegen vielen Menschen schwer, mit solchen Bildern umzugehen. Unser Alltag wird von Verstand und Logik beherrscht, da bleibt wenig Raum für bildhafte Vorstellungen, die oft genug als “Einbildung“ abgewertet werden.


Neben den Bildern können in den Träumen zwar auch noch akustische und Geruchsempfindungen auftauchen, aber das ist relativ selten.

Die Bilder werden in der Traumarbeit nach den eigenen, individuellen Gesetzen der Träume zu beweglichen Handlungen zusammengefügt. Dabei werden die Bilder meist zu Allegorien, Metaphern und Symbolen, oder sie tauchen als Archetypen auf.

02 März 2007

Wer selbstbewusst lebt, braucht niemandem etwas zu beweisen

Vieles von dem, was wir tun, geschieht nur aus einem einzigen Grund: Wir wollen anderen Leuten imponieren. Wir wollen ihnen beweisen, wie gut, wie fleißig und gescheit wir sind. Manchmal gelingt es uns, und die anderen gewinnen Respekt vor uns.

Der Nachteil dieser Bemühungen allerdings besteht darin, dass wir nie müde werden dürfen, diesem Respekt gerecht zu werden.

Wenn andere erst einmal unser Imponiergehabe durchschauen ist es wieder vorbei mit dem Respekt, und das Spiel beginnt von vorne. Sehr oft gehen allerdings unsere Bemühungen ins Leere.

Ganz einfach deshalb, weil der andere gar nicht daran interessiert ist, von uns zu erfahren, dass wir besser sind als er. Er selbst will ja auch nichts anderes, als uns zu imponieren.

Solche Leerläufe kosten viel Zeit und Energie. Wozu also sollen wir ständig anderen Leuten etwas beweisen oder uns vor ihnen rechtfertigen, wenn letzten Endes doch nur eines zählt: Wie wir selbst über uns denken?


Bemühen, anderen etwas zu beweisen oder uns zu rechtfertigen, ist also meistens doch nichts anderes als der Versuch, uns vor uns selbst zu rechtfertigen.

Wenn Sie allerdings entschlossen sind, Ihr Leben nach eigenen Vorstellungen, aus eigener Kraft und nach eigenen Maßstäben zu leben, sind alle diese Bemühungen nicht mehr erforderlich. Sie brauchen nicht mehr um die Gunst und den Respekt anderer zu buhlen:


Sie selbst respektieren sich am meisten. Sie sind Ihr eigener Kritiker, kennen Ihre Schwächen und Ihre Stärken und arbeiten täglich daran, Ihre Probleme besser zu bewältigen. Sie sind auch nicht mehr von Lob und Anerkennung durch andere abhängig.


Und noch etwas: Es wird überflüssig, dass Sie nach außen hin Autorität demonstrieren und andere erniedrigen, um sich selbst zu erhöhen und zu signalisieren: Ich bin besser als du.


Es geht für Sie längst nicht mehr darum, besser als irgend jemand anderer zu sein, wenn Sie daran glauben, dass Sie selbst so gut sind, wie Sie sein möchten. Oder es eines Tages sein werden.

Diese Einstellung nützt vor allem Ihnen selbst. Zusätzlich jedoch schafft sie eine ganz neue Beziehung zu anderen Menschen. Kritik versetzt Sie nicht mehr in Unruhe. Sie brauchen nicht mehr aggressiv zu werden, um sich zu behaupten.


Sie können selbstsicher reagieren, weil Sie sich Ihrer selbst sicher sind. Das schafft eine neue Basis des Dialogs.

Wenn jemand Sie beschimpft oder beleidigt, verletzt es nicht mehr Ihren Stolz weil Sie keinen Stolz mehr als Selbstschutz benötigen. Sie können gelassen antworten: "Du hast recht, mein Lieber. Ich habe einen Fehler gemacht. Es tut mir leid. Reden wir doch in aller Ruhe darüber."

Verschafft Ihnen dieses selbstbewusste Verhalten anderen gegenüber nicht viel mehr Autorität, als der ständige Versuch, vorzutäuschen, dass Sie besser sind, als Sie tatsächlich sind?