20 März 2007

Ihr Leben besteht aus Werden, Wachsen und vergehen.

Schon morgen kann es zu Ende sein. Machen Sie mit der Hoffnung Schluss, gerade Sie blieben von Krankheit und Tod verschont.


Das Hoffen darauf, dass irgendwie, irgendwann, irgend jemand dafür sorgen wird, dass sich in Ihrem Leben etwas zum Besseren ändert, gehört wahrscheinlich zu den verhängnisvollsten Ausreden dafür, seine Probleme selbst, hier und jetzt zu lösen. Das vielgepriesene "Prinzip Hoffnung" ist ein Prinzip der Selbstverleugnung.


Es bedeutet: Ich bin nicht imstande, mein Leben selbst zu bestimmen, also überlasse ich es anderen Leuten, dem Schicksal oder dem Zufall.

Es ist ein Prinzip der Flucht vor der Realität des Lebens. Einer Realität, der wir nicht entfliehen können. Diese Realität besteht darin, dass sich alles, auch unser ganzes Leben, in drei immer wiederkehrenden Phasen vollzieht: Werden, Wachsen und Vergehen.

Das ist der Rahmen, in dem wir unser Leben gestalten können. Wir können verändern, was möglich ist. Aber wir müssen respektieren, was nicht zu ändern ist.

Wir können nichts daran ändern, dass wir geboren werden und eines Tages unvermeidbar sterben werden. Es nützt uns nichts, wenn wir unser Leben oder die Zeit, in der wir geboren wurden, beklagen.


Und es nützt nichts, ein Leben lang in ständiger Angst vor Krankheit und Tod zu leben. Alles, was wir mit aller Energie tun können, ist: In der Zeit, die uns zur Verfügung steht, zu dem Menschen heranzuwachsen, der wir sein möchten.

Die Realität, mit der wir dabei konfrontiert sind, ist voll von Hindernissen und Widerständen, die wir nicht vermeiden können. Was wir tun können, ist, unsere Überlebensfähigkeiten unermüdlich zu trainieren, damit wir diesen Widerständen immer besser begegnen können.

Die Angst vor Krankheit und Tod können wir nicht dadurch bewältigen, dass wir sie verdrängen oder hoffen, dass wir möglichst lange davon verschont bleiben. Wir können uns nur darauf vorbereiten, ihnen richtig zu begegnen, wenn der Zeitpunkt der Konfrontation damit gekommen ist.

Glücklich zu leben, bedeutet also letzten Endes, das Glücklich-Sein in uns so tief zu verankern, dass wir auch im Augenblick des Todes glücklich sein können.


Was sollte uns daran hindern? Schließlich ist der letzte Tag unseres Lebens - wann immer er kommt - auch nur ein Tag in unserem Leben, an dem wir alles uns Mögliche tun können, um glücklich zu sein.

Und was die Krankheit betrifft: Wenn wir an jedem Tag aus eigener Kraft alles uns Mögliche tun, um sie zu vermeiden, ist die Chance gesund zu bleiben, ungleich größer, als wenn wir nichts anderes dazu beitragen, als darauf zu hoffen, dass jemand anderer die Schäden an uns reparieren kann, die wir selbst hätten vermeiden können.

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