01 April 2007

Wenn Sie heute nicht mit Ihren Kindern reden, werden die Kinder eines Tages nicht mit Ihnen reden

Unsere Gesellschaft ist überfüllt von Erziehern, Moralisten, Autoritäten und Besserwissern. Sie alle werden nicht müde, uns ein Leben lang darüber zu belehren, was richtig und falsch ist und wie wir uns zu verhalten haben.

Die Belehrer sind also ständig unter uns, und es ist kein Wunder, dass viele von uns sobald sie eine Chance dazu bekommen sich genauso verhalten, wie sie erzogen worden sind: als selbstgefällige, autoritäre, nie irrende Eltern, Lehrer und Vorgesetzte.

Es gibt immer zwei Möglichkeiten, Erfahrungen, Anregungen oder Aufträge weiterzugeben: unter Drohung oder durch Überzeugen. Jemandem Wissen durch Bedrohung beizubringen bedeutet, sich in eine Position der Autorität zu begeben, von der aus man hierarchisch von oben nach unten Macht ausübt, ohne dem Betroffenen eine wirkliche Chance zu geben, eigene, vielleicht bessere Ansichten zu entwickeln.

Diese Methode der Beeinflussung setzt voraus, dass man Macht besitzt und erhält. Um sie zu erhalten, darf sich der Ausübende keine Blöße geben. Denn sobald der Betroffene hinter der äußeren Autorität die inneren Schwächen erkennt, geht die Autorität verloren.


Das bedeutet, dass Autoritätspersonen keine Kritik an ihren Entscheidungen dulden dürfen und Widerstände durch Drohung oder Bestrafung möglichst schon im Ansatz unterdrücken müssen.

Diese Strategie der Beeinflussung ist die Grundlage der klassischen Erziehung, wie sie heute noch immer in vielen Schulen, Familien und Firmen gehandhabt wird. Eltern belehren ihre Kinder mit der Zwangsbeglückungs-Formel: Tu, was wir dir sagen. Eines Tages wirst du erkennen, dass wir nur dein Bestes wollten.


Vorgesetzte unterbinden nicht selten Einwände und Ideen der Untergebenen mit dem Argument: Ich habe das schon so gemacht, da haben Sie noch in den Windeln gelegen. Hören Sie also auf mit Ihren verrückten Ideen.

Es mag schon sein, dass Kinder tatsächlich später im Leben erkennen, dass ihre Eltern in manchen Dingen recht gehabt haben. Manche Eltern allerdings bedauern, dass sie ihren Kindern früher nicht öfter die Chance gegeben haben, auch recht zu haben. Oder, um es anders zu betrachten: Wenn Sie heute nicht mit Ihren Kindern reden, werden die Kinder nicht mit Ihnen reden, wenn Sie sich später einmal danach sehnen.

Hierarchisches, autoritäres oder aber partnerschaftliches Überzeugungsprinzip, das sind die zwei Grundformen im Umgang der Menschen miteinander. Das eine bedeutet einseitige Information, die andere ist Kommunikation in beiden Richtungen.


Verbunden mit der Spannung, die für jede Art von Kreativität notwendig ist. Wer immer nur seine eigene Meinung und Erfahrung gelten lässt, hat aufgehört dazuzulernen.

Die ständige Suche nach seinem Glück aber bedarf immer neuer Impulse, aus denen wir lernen können, die Probleme immer besser zu lösen, die uns im Wege stehen.

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